Übersetzung der 195 Patanjali-YOGA-SUTRAS
Diese Übersetzung ist auf meditativem Weg und unter Zuhilfenahme von LSD und PCP (Pilze) erfolgt. In mehr als zehnjähriger praktischer Ausübung der SUTRAS entstand diese vorliegende Fassung.
Ich bin mir bewußt, daß jeder Mensch sie anders deuten kann und wage dennoch diesen Schritt.
Die Einzigartigkeit des Einzelnen zu stärken und zu fördern war und ist meine Motivation. Denn: werden Sie was Sie sind,
E I N Z I G A R T I G
Dies wünscht Ihnen ein Entdecker.
Martin Ewald
Im Oktober 1985
Vorwort zu Übersetzung der Patanjali-YOGA-SUTRAS
YOGA ist ein geistiger Selbstklärungsweg, den der Meditierende unabhängig von anderen gehen kann.
YOGA wurde von Menschen hinterlassen, die den Sinn des Lebens erkannt und sich vollkommen geklärt hatten.
YOGA ist ein umfassendes, alle Bereiche der menschlichen Existenz vereinigendes und befreiendes System.
Basis des YOGA sind die 195 klassischen YOGA-SUTRAS (Lehrsprüche), die der Inder Patanjali vor ca. 2000 Jahren dokumentiert hat.
Diese YOGA-SUTRAS sind die ursprünglichste und älteste Zusammenfassung des gesamten YOGA.
Die nachfolgenden Seiten enthalten eine Übersetzung der SUTRAS.
Um die Gliederung des Urtextes nicht zu verfälschen, ist bei der Übersetzung konsequent auf Einfügungen und Erläuterungen innerhalb der einzelnen Lehrsätze und auf Kommentare verzichtet worden.
Hierdurch ist es möglich, SUTRA für SUTRA ohne Unterbrechung zu lesen.
Sie enthalten:
1. Eine Übungsanweisung, die Technik der YOGA-MEDITATION
Im YOGA ist die Meditationsmethode genau festgelegt.
Sie ist leicht erlernbar und ohne weitere Hilfsmit-
tel durchzuführen.
Die besondere Methode der YOGA-MEDITATION bietet dem
Übenden eine Grundlage, mit der er sich vollständig
klären kann.
Im YOGA heißt es, die Ursache aller Störungen, der
körperlichen, seelischen und schicksalsbedingten
Leiden ist die Unwissenheit über die Zusammenhänge
des Lebens.
Die YOGA-MEDITATION ruft Erkenntnisprozesse hervor,
mit denen diese Unwissenheit aufgelöst wird.
2. Das SIDDHI- Programm
Das SIDDHI-Programm enthält die 20 Schritte, die ein
Mensch meditativ zu durchschreiten hat, wenn er sich
vollständig klären möchte.
Über sie erlangt er auch die sogenannten „SIDDHIS“.
Das Wort „SIDDHI“ bedeutet Vollkommenheit, wunder-
bare Kräfte, übersinnliche Fähigkeiten.
Sie helfen dem Übenden in der Meditation weiter
fortzuschreiten und auch jene Bereiche zu klären,
die mit dem „Willen“ allein nicht mehr zugänglich
sind.
SIDDHIS sind wie Stufen, die ein immer umfassenderes
Erkennen ermöglichen. So kann sich der Meditierende
von allen Illusionen lösen und am Ende den Schritt
in die wirkliche Freiheit tun.
Er ist am Ziel des YOGA-Weges angelangt. Dieses Ziel
heißt im YOGA „KAIVALYA“, was so viel wie „Nicht-
zweiheit“ bedeutet.
3. Sieben Alternativen bzw. Oder-Methoden zur YOGA-
MEDITATION
Diese Methoden sind für Menschen, die nicht oder
noch nicht die YOGA-MEDITATION praktizieren möchten,
die aber den Wunsch haben, an sich zu arbeiten und
ihre persönliche Evolution in die eigenen Hände
nehmen möchten.
4. Universelles Wissen
Die YOGA-SUTRAS enthalten universelles Wissen in
konzentrierter Form.
Dort werden die Zusammenhänge des Lebens, also der
Schöpfung und der Nichtzweiheit beschrieben.
Jeder kann sich mit der YOGA-MEDITATION das in den
SUTRAS enthaltene Wissen zugänglich machen.
DIE YOGA-SUTRAS
Kapitel 1 – Die Versenkung
1. Nun folgt die Unterweisung in YOGA.
2. YOGA ist das Beenden der geistigen Vorgänge.
3. Dann gründet der Sehende in seinem eigenen Wesen.
4. Sonst in der Gleichsetzung mit den Vorgängen.
5. Die Vorgänge sind fünffältig, leidvoll und leidlos.
6. Gültiges Wissen, Irrtum, Vorstellungen, Schlaf und Erinnerung.
7. Gültiges Wissen beruht auf direkter Beobachtung, Schlußfolge-
rung und Überlieferung.
8. Irrtum ist verkehrtes Wissen, das sich auf etwas gründet, was
nicht der Realität entspricht.
9. Vorstellung ist Wissen, das Worten folgt, ist ohne Wirklich-
keit.
10. Schlaf ist ein Vorgang, der sich auf Abwesenheit der Vorstel-
lungen stützt.
11. Erinnerung ist das Nichtschwinden von erfahrenen Sinnesobjek-
ten.
12. Das beenden wir erreicht durch Wiederholung und Klärung.
13. Dann, in dem Falle, ist die Bemühung, hierin fest zu stehen,
die Wiederholung.
14. Wenn diese lange Zeit ununterbrochen mit Hinwendung ausgeführt
wird, bereitet sie eine feste Grundlage.
15. Freiheit vom Verlangen nach gesehenen und überlieferten
Sinnesobjekten ist die Bezwingung des Intellekts, ist die
Klärung.
16. Ganz darin aufgegangen ist es die Erkenntnis der Seele und
Beendigung der schöpferischen Tätigkeit.
17. Vermutung, Beurteilung, Freude, Ichbewußtsein und der Natur
folgen führt zur Vereinigung mit Begreifen.
18. Nachwirkungen anderer Art hinterläßt das Aufhören der Vorstel-
lungen nach vorausgegangener Wiederholung.
19. Die Vorstellung von der Verkörperung und des Schicksals dient
der Erlösung der körperlosen Wesen.
20. Bei den anderen geht Vertrauen, Mut, Erinnerung, Versenkung
und Begreifen voraus.
21. Den intensiv Strebenden ist sie nahe.
22. Aufgrund seiner schwachen, mittleren und höchsten Intensität
ergeben sich Unterschiede.
23. Oder durch Hingabe an Gott.
24. Gott ist die Seele, er ist unberührt von Leiden, Tun, Resulta-
ten und dem Bewußtsein, weil er davon unterschieden ist.
25. In ihm ist der Ursprung der höchsten Allwissenheit.
26. Er ist auch der Lehrer der Ahnen, weil er nicht durch die Zeit
begrenzt ist.
27. Das ihn Offenbarende ist ein Summton.
28. Durch sein Flüstern wird sein Zweck verwirklicht.
29. Dadurch wird der Verstand nach innen gerichtet und die Hinder-
nisse lösen sich auf.
30. Krankheit, Starrheit, Zweifel, Unachtsamkeit, Trägheit, Genuß-
sucht, falsche Anschauung, Nichterreichen einer Grundlage und
Unbeständigkeit sind die Zerstreuungen des Geistes, die
Hindernisse.
31. Leiden, Gemütsstörungen, Körperschwäche und unnatürliches
Atmen sind die Begleiterscheinungen eines zerstreuten Geistes.
32. Ihre Beseitigung wird erreicht durch die Wiederholung eines
Grundprinzips.
33. Die Verwirklichung von Freundschaft, Mitleid, Freude und
Gleichmut in bezug auf Angenehmes und Unangenehmes, Gutes und
Böses führt zur Klarheit des Geistes.
34. Oder Ausstoßen und Anhalten des Atems.
35. Oder die Aktivität der Sinne führt zur Entstehung eines
konzentrierten Verstandes.
36. Oder sorgenfreie und leuchtende Zustände.
37. Oder, wenn der Geist leidenschaftslos ist in bezug auf Sinnes-
objekte.
38. Oder durch sich stützen auf Wissen, das in Traum und Schlaf
gewonnen wurde.
39. Oder durch Meditation in bezug auf etwas, das einem angenehm
ist.
Kapitel 2 – Die Durchführung
1. Sich Schmerzen stellen, eigenes Studium und Hingabe an Gott
bilden den YOGA der Tat.
2. Der Zweck ist die Herbeiführung der Versenkung, und er setzt
die Leiden herab.
3. Unwissenheit, Ichbewußtsein, Liebe, Haß und Selbsterhaltungs-
trieb sind die fünf Leiden.
4. Die Unwissenheit ist der Nährboden der anderen, ob sie
schlummern, abgeschwächt, abgespalten oder in voller Aktivität
sind.
5. Unwissenheit ist eine Erkenntnis, die das Vergängliche für das
Unvergängliche, das Unreine für das Reine, das Leidvolle für
Freude und das Nichtselbst für das Selbst hält.
6. Die Identifizierung des Sehenden mit der Kraft des Sehens ist
Ichbewußtsein.
7. Liebe hängt angenehm an.
8. Haß hängt unangenehm an.
9. Der Selbsterhaltungstrieb fließt aus eigenem Antrieb und
beherrscht sogar die Wissenden.
10. Diese Subtilen sind durch Rückkehr in den Ursprung aufzu-
lösen.
11. Die Vorgänge, die von ihnen hervorgerufen werden, sind durch
Meditation aufzulösen.
12. Die Ansammlung von Werken, deren Wurzel die Leiden sind, wird
in den sichtbaren und unsichtbaren Existenzen erfahren.
13. Solange diese Wurzel lebendig ist, ist ihr Ergebnis Geburt,
Lebensdauer und Lebenserfahrung.
14. Die Lebenserfahrungen von Freude und Leid sind die Früchte von
Handlungen, die von guter oder böser Absicht motiviert sind.
15. Aufgrund der Leiden der Veränderungsprozesse, der Schmerzen
und der Nachwirkungen, und weil die Kräfte der Natur sich
gegenseitig stören, ist für die Unterscheidenen alle Leiden.
16. Zukünftiges Leiden läßt sich vermeiden.
17. Zu vermeiden ist die Ursache, die Verbindung des Sehenden mit
dem Gesehenen.
18. Das Wesen des Gesehenen ist licht, Aktivität und Passivität.
Die Verkörperung in den Elementen und in den Wesen mit
Sinnesorganen dient der Erlösung durch Lebenserfahrung.
19. Die Formen diese schöpferischen Kräfte sind mit und ohne
Individualität, mit und ohne Merkmal.
20. Der Sehende sieht nur, weil er durch Vorstellungen wahrnimmt,
obwohl er davon unterschieden ist.
21. Das Gesehene existiert nur für ihn selbst.
22. Für den, der das Ziel erreicht hat, löst das Gesehene sich
auf, aber es existiert noch weiter für die anderen, wegen der
Gemeinsamkeit der Erfahrung.
23. Die Natur der Kräfte ist Wahrnehmen, die Ursache der
Verbindung.
24. Ihre Ursache ist Unwissenheit.
25. Wenn diese aufhört. hört auch die Verbindung auf, die zu
beseitigen ist. Dann gründet der Seher in der Nichtzweiheit.
26. Das Mittel zum Aufgeben ist ununterbrochene unterscheidende
Erkenntnis.
27. Dieses Begreifen wird in sieben Stufen vollendet.
28. Durch Ausüben der YOGA-Glieder verschwinden alle Unreinheiten,
und das Wissen leuchtet bis hin zur unterscheidenden Erkennt-
nis.
30. Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, reiner
Lebenswandel, und Nichtbesitzergreifen ist Selbstdisziplin.
31. Dieses sind die grundlegenden Pflichten in allen Bereichen des
Lebens, unbegrenzt von Geburt, Ort, Zeit und Umständen.
32. Reinigung, zufrieden sein, sich Schmerzen stellen, eigenes
Studium und Hingabe an Gott sind die bindenden Regeln.
33. Bei einer Behinderung durch Vermutungen soll man das Gegenteil
verwirklichen.
34. Diese Vermutungen entstehen aus getanen, veranlaßten oder
gebilligten Handlungen von Gewalt usw., die von Gier, Zorn
oder Verwirrung motiviert sind und in schwachen, mittleren und
hohem Grad auftreten, deren Ergebnis endloses Leid und
Unwissenheit ist. Ihre Beenden ist die Verwirklichung des
Gegenteils.
35. Wenn man in der Gewaltlosigkeit fest gegründet ist, geben
alle, die in die Nähe kommen, die Feindschaft auf.
36. Wenn man in der Wahrhaftigkeit fest gegründet ist, schafft man
eine Grundlage für die Reifung der Taten.
37. Wenn man im nichtstehlen fest gegründet ist, kommen einem alle
Schätze von selbst zu.
38. Wenn man im reinen Lebenswandel fest gegründet ist, erlangt
man Mut.
39. Wenn man im Nichtbesitzergreifen fest steht, erkennt man das
Wesen des Lebens.
40. Aus Reinigung entsteht eine Abneigung gegen eigene Teile und
gegen die Verbindung mit fremden.
41. Sie führt auch zur Reinheit des psycho-physischen Wesens, was
zu Heiterkeit, Konzentrationsfähigkeit, Beherrschung der Sinne
und Selbstschau führt.
42. Aus Zufriedensein erlangt man unübertreffliche Freude.
43. Sich Schmerzen stellen. führt zur Auflösung der Unreinheiten
und Vollkommenheit von Körper und Sinnen.
44. Durch eigenes Studium entsteht eine Verbindung mit der
ersehnten Gottheit.
45. Durch Hingabe an Gott erlangt man die Vollkommenheit der
Versenkung.
46. Sitzen soll man unbeweglich und bequem.
47. Die Entspannung der Anstrengung führt zum Zusammentreffen mit
der Unendlichkeit.
48. Dann schädigen die Gegensätze nicht mehr.
49. Wenn dies erreicht ist, beginnt die Atemverhaltung, die
Unterbrechung des Rhythmus von Ein- und Ausatmen.
50. Der Vorgang ist außer- und innerhalb anzuhalten, durch Ort,
Zeit und Zahl zu regulieren, zu verlängern und zu verfeinern.
51. Die vierte Form übersteigt die äußeren und inneren Sinnes-
objekte.
52. Dadurch wird der Schleier über dem Licht entfernt.
53. Und man erlangt die Fähigkeit zur Konzentration des
Verstandes.
54. Wenn die Sinne sich von ihren Objekten zurückziehen und in das
eigene Wesen des Geistes eingehen, ist das Zurückziehung.
55. Darauf entsteht vollkommene Beherrschung der Sinne.
Kapitel 3 – Die Offenbarung
1. Das Festlegen des Geistes an einem Ort ist Konzentration.
2. Ununterbrochenes Strömen der Vorstellungen dorthin ist
Meditation.
3. Wenn auf diese Weise die Bedeutung allein erstrahlt, und das
eigene Wesen gleichsam ziellos ist, so ist das Versenkung.
4. Diese drei bilden zusammen die Sammlung.
5. Deren Meisterung führt zum Leuchten des Begreifens.
6. Sie wird stufenweise angewendet.
7. Diese drei sind die inneren Glieder der vorangegangenen.
8. Doch auch sie sind äußerlich im Vergleich zum Keimlosen.
9. Wenn das Erwachen, das Beenden von Nachwirkungen übermächtig
zum Vorschein kommt, und der Geist sich jeden Augenblick mit
dem Beenden verbindet, so ist das die Umwandlung in das
Beenden.
10. Durch seine Nachwirkungen fließt Seelenfrieden ein.
11. Wenn man allem Aufmerksamkeit schenkt, so führt das zum
Verfall und Aufstieg des Geistes und ist die Umwandlung in die
Versenkung.
12. Wenn dann der Seelenfrieden erneut beendet wird, doch die
Vorstellungen des Geistes im Gleichgewicht bleiben, so ist das
die Umwandlung in die Aufmerksamkeit.
13. Durch dieses ist auch die Umwandlung des Charakters, der
Zielorientiertheit und des Zustandes des Körpers und der
Sinnesorgane erklärt.
14. Dann macht die Grundlage des Charakters das gleiche durch wie
der Charakter: den Seelenfrieden, seine Beendigung und das
Ungewisse.
15. Durch die Verschiedenheit der Stufen ist auch die Umwandlung
verschieden.
16. Wendet man die Sammlung auf die drei Umwandlungen hin, so
erlangt man Wissen um Vergangenheit und Zukunft.
17. Wort, Bedeutung und Vorstellung sind wegen mangelnder Unter-
scheidung vermischt. Wendet man die Sammlung auf die Klassifi-
zierung von innen hin, so erlangt man Wissen um die Sprache
aller Lebewesen.
18. Durch unmittelbare Beobachtung der Nachwirkungen, Wissen von
vorangegangenen Geburten.
19. Der Vorstellungen; Wissen um Gedanken anderer.
20. Nicht aber von ihrer Grundlage, da sie nicht zum Sinnesobjekt
werden kann.
21. Wendet man die Sammlung auf die Natur des Körpers hin, dann
setzt die Kraft aus, die ihn wahrnehmbar macht. Die Verbindung
zwischen Auge und Licht wird unterbrochen, und man wird
unsichtbar.
22. Tun hat einen Anfang und keinen Anfang. Wendet man die Samm-
lung daraufhin, so erlangt man Vorauswissen von Ereignissen,
sogar vom Tod.
23. Über Freundschaft usw. erlangt man Kräfte.
24. Über Kräfte erlangt man Kraft eines Elefanten usw.
25. Durch Richten des Lichtes der Wahrnehmung erlangt man Wissen
von subtilen, verborgenen und weit entfernten Dingen.
26. Durch Sammlung über die Sonne; Wissen über das Universum.
27. Über den Mond; Wissen von der Ordnung der Gestirne.
28. Über den Polarstern; Wissen von ihrer Bewegung.
29. Über das Nabelzentrum; Wissen von der Gesamtheit des Körpers.
30. Über die Halsgrube; Aufhören von Hunger und Durst.
31. Über die Schildkrötenhöhlung; Standfestigkeit.
32. Über das Licht des Kopfes; Schau der Vollkommenen.
33. Oder durch Intuition erlangt man alles.
34. Über das Herz; Wahrnehmung des Geistes.
35. Seele und psycho-physische Wesen sind vollkommen verschieden.
Lebenserfahrung beruht auf der Vorstellung ihres Nichtver-
schiedenseins. Wendet man die Sammlung auf die für sich selbst
geltende Bedeutung und die für etwas anderes geltende
Bedeutung hin, so erlangt man Wissen um die Seele.
36. Daraus entsteht intuitives Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und
Riechen.
37. Dieses sind Hindernisse für die Versenkung, aber im Zustand
der Aktivität Vollkommenheiten.
38. Durch Entspannung der Ursache der Bindung und Erkenntnis des
Zugangs kann der Geist in andere Körper eingehen.
39. Durch Beherrschung des aufsteigenden Atems kann man durch
Wasser, Schlamm und Dornen usw. gehen, ohne davon behindert zu
werden, sogar emporsteigen.
40. Sein Bezwingen ist das Aufhören der kleinsten Kleinheit und
der größten Größe.
41. Wie ein Kristall, der die Farbe widerspiegelt von dem, worauf
er ruht, so treffen Erkenner, Erkenntnis und Erkanntes
zusammen wie bei einem, dessen Vorgänge sich abtragen.
42. Wenn Wort, Bedeutung, Wissen und Vorstellung vermischt sind,
so wird dies von Vermutungen begleitet.
43. Wenn die Bedeutung allein erstrahlt, und das eigene Wesen
gleichsam ziellos ist, so ist das die Reinigung der Erinnerung
und geht über das Vermuten hinaus.
44. Hierdurch wird auch das erklärt, was von Beurteilen begleitet
wird, was über Beurteilen hinausgeht und die subtilen Sinnes-
objekte.
45. Die subtilen Sinnesobjekte erstrecken sich sogar bis in einen
Bereich ohne Merkmale.
46. Dieses ist die keimhafte Versenkung.
47. Die Gelehrsamkeit des über das Beurteilen Hinausgehenden führt
zur Klarheit der eigenen Person.
48. Dann wird man Träger der göttlichen Ordnung und begreift.
49. Dieses Begreifen unterscheidet sich von dem Begreifen, das
durch Lernen und Schlußfolgerungen entsteht, da es einen
anderen Sinn hat.
50. Die aus diesem Begreifen entstandenen Nachwirkungen ersetzen
die bisherigen Nachwirkungen.
51. Wenn selbst diese beendet werden, wird alles beendet, und es
entsteht die keimlose Versenkung.
Kapitel 4 – Die Nichtzweiheit
1. Die Vollkommenheiten entstehen durch Geburt, Pflanzen, Wort-
kraft, sich Schmerzen stellen und Versenkung.
2. Die innere Umwandlung eines Lebewesens erfolgt durch das Ein-
strömen in die materielle Natur.
3. Bewirkt wird sie nicht durch die materielle Natur, anderer-
seits beseitigt sie die Hindernisse – wie ein Bauer.
4. Das geschaffene Bewußtsein geht allein aus dem Ichbewußtsein
hervor.
5. Ein Geist bewirkt die gespaltene Tätigkeit der vielen.
6. Von ihnen ist das aus Meditation geborene Bewußtsein frei von
Eindrücken.
7. Das Werk der Yogi ist weder licht noch dunkel, das der anderen
dreifach.
8. Die dementsprechenden Früchte sind nur in der Vorstellung
sichtbar.
9. Obwohl sie durch Geburt, Ort und Zeit getrennt sind, sind sie
dennoch die unmittelbare Folge der Nachwirkungen der Erinne-
rung, weil sie ein und dasselbe Wesen haben.
10. Für sie gibt es keinen Anfang, weil der Wunsch zu leben ewig
ist.
11. Da er zusammengehalten wird durch Ursache, Wirkung und Grund-
lage der Objekte, führt das Verschwinden dieser Faktoren auch
zum Verschwinden von ihm.
12. Vergangenheit und Zukunft bleiben in ihrer eigenen Form beste-
hen, wegen der unterschiedlichen Wege der Wesensformen.
13. Ob sichtbar oder subtil, sie entsprechen der eigenen schöpfe-
rischen Tätigkeit.
14. Die Wirklichkeit der Dinge beruht auf der Einheit der Umwand-
lung.
15. Wegen der Verschiedenheit der Abspaltungen des Geistes gehen
gleiche Dinge unterschiedliche Wege.
16. Die Dinge haben nicht die gleiche Grundlage wie der Geist,
denn was würde sein, wenn sie nicht wahrgenommen werden.
17. Damit der Geist eine Sache erkennt oder nicht erkennt, muß er
davon gefärbt sein.
18. Immer erkannt, werden die geistigen Vorgänge von ihrem Herrn,
der Seele, infolge ihrer Unveränderlichkeit.
19. Sie sind nicht selbstleuchtend, weil sie sichtbar sind.
20. Man kann nicht beides gleichzeitig erfassen.
21. Die übergroße Neigung des Verstandes, Wahrnehmungen wahrzu-
nehmen, ist die Vermischung der Erinnerung.
22. Wenn die Wahrnehmung stetig bleibt, wandelt sich seine Form
und man wird sich der eigenen Intelligenz bewußt.
23. Wenn der Geist den Sehenden und das Gesehene widerspiegelt,
erkennt er die Bedeutung von allem.
24. Dann leuchten unzählbare Vorstellungen, auch fremde Bedeutun-
gen, die alle einen gemeinsamen Bezug haben.
25. Für den, der den Unterschied erkennt. beginnt die Notwendig-
keit des Schicksals aufzuhören.
26. Dann vertieft sich die Unterscheidung und der Geist neigt sich
der Nichtzweiheit zu.
27. Infolge der Stärke der Nachwirkungen sorgen Vorstellungen, die
sich dazwischen drängen, für Unterbrechung darin.
28. Ihre Beseitigung erfolgt so, wie dies von dem Leiden erklärt
wurde.
29. Wer sogar an der Erfüllung der Meditation kein Interesse zeigt
und unter allen Umständen unterscheidende Erkenntnis sucht,
erlangt die Wolke der Ordnung, die Versenkung.
30. Dann hört das Leiden und Tun auf.
31. Dann wird alles Unreinheiten verhüllende entfernt, und auf-
grund der Unendlichkeit des Wissens bleibt nur wenig zu er-
kennen übrig.
32. Dann ist der Zweck erfüllt, und die Umwandlung durch die
Stufen beenden die schöpferische Tätigkeit.
33. In dem Moment, wo durch die Umwandlung der Inhalt der Stufe
erkannt wurde, ist sie beendet.
34. Wenn die Seele ohne Ziel ist, und die schöpferische Tätigkeit
in ihren Ursprung zurück gekehrt ist, ist das die Nichtzwei-
heit, Gründen im eigenen Wesen, oder die Kraft des Wahrnehmens
ist erloschen.