Gedanken zum Thema Sexualität und Gesellschaft, sowie Samadhi Tank und der Möglichkeit einer neuen Selbstwahrnehmung ohne Technik.
Vom 18.10.-24.10.1987
Prof. Dr. W. Martin Ewald – Psychotherapeut- Oxford College of Aplient Sience.
Der Körper ist das Medium für jede Verständigung. Welche Wege das Erlebnis psychischer Konflikte weg vom unmittelbaren Erleben ins körperliche Leiden nimmt, hängt von der beziehungsspezifischen Konflikttoleranz ab.
Alles, was ausgedrückt wird, ist eine Kompromißbildung aus den zum Teil abgewehrten Wünschen und der Angst vor ihnen. Deshalb müssen Symptome bekämpt werden, damit sich die Beziehungen nicht zu verändern brauchen. Kann jedoch Krankheit und Gesundheit als Qualität von Beziehung erlebt werden, kann sich viel verändern.
Das Aufgeben des „Symptoms“ nach „erfolgreicher“ Therapie muß demnach oft als eine Form von Resignation im Sich-ausdrücken-und-verstanden-werden-Wollen betrachtet werden, wobei diese Resignation als „Gesundungsschritt“ angesehen wird.
Der Zwang zu funktionieren und zu konsumieren bestimmt auch unsere Sexualität.
Für die Sexualität bedeutet der „Leistungszwang“ das Funktionieren-Müssen; Sexualität wird dabei zu einem Mechanismus, der zu „gehen“ hat, die gekonnt werden muß, auf deren Ableistung durch den einen der andere ein Recht zu haben glaubt. Befriedigung ist jedoch nicht machbar.
So schafft sich unsere Gesellschaft und mit ihr die Medizin ihre „Krankheiten“ selbst, indem das Eine Geltung hat und das Andere nicht.
Für „gesund“ hält man, was der Norm entspricht, auch in der Sexualität.
Die Sexualität entwickelt sich und zeigt sich in unserer industriellen Leistungs- und Konsumgesellschaft entsprechend den in dieser Gesellschaft wirksamen Ideologien und Abwehrmechanismen, nach denen es „gesund“ und „wertvoll“ ist zu leisten, zu konsumieren und zu funktionieren. Mit Aktivität und Tun vertuschen wir unsere Unsicherheit, spielen wir uns eine „Potenz“ vor, die wir nicht haben, machen wir uns ein Bild von uns, das nicht mit uns übereinstimmt. So wird „Lust“ ein Ergebnis unserer Abwehr, und wir beschränken unsere (sexuellen) Kontakte darauf, wie wir den Forderungen unserer Abwehr entsprechen können.
Echte Befriedigung kann nur eine Befriedigung aller jeweils Beteiligten sein.
Wir alle müssen stark bleiben und dürfen keine Angst bekommen, weil wir nie erfahren haben, daß unsere Angst, unsere Gefühle ein vom anderen wahrgenommener und verstandener Anteil unserer Person sein kann.
Die Sexualität ist ein zentrales Medium für den zwischenmenschlichen Kontakt und deshalb entsprechend geformt und verformt wie die Beziehungen, in denen sie gelebt wird und in denen mit ihr umgegangen wird. Sexuallität äußert sich deswegen nicht „ursprünglich“, sondern immer so, wie sie in bestimmten Beziehungen in einer bestimmten Gesellschaft geworden ist.
„Verstöße“ gegen diese Normen werden deshalb auch in der Sexualität als „Krankheitssymptome“ gewertet und behandelt.
Dabei wird dann in der Regel nur noch erlebt, ob die Norm erfüllt oder nicht erfüllt wurde, was gleichbedeutend ist mit: ob das Auftreten von Angst verhindert wurde oder nicht.
Jede Beziehungsstörung ist auch eine Sexualstörung, d. h. sie drückt sich in der Sexualität aus.
Das Leiden und die Angst, beide brauchen ihen Platz, nicht irgendeinen, der uns oder den anderen gerade paßt. Jedesmal, wenn sie vermieden werden, aber auch, wenn Wut, Trauer, Frustration usw. aktiv und passiv vermieden werden, geht eine Möglichkeit verloren zu leben und näher mit sich und mit den anderen in Kontakt zu kommen. Konflikte und Ängste, alle unsere Gefühle können nicht gänzlich vermieden werden. Sie sind. Wir können sie aber nicht vermeiden; wir können nur so tun und uns vorlügen, als wären sie nicht existent, als gäbe es sie und d. h. uns gar nicht.
Von THOMAS von AQUIN stammt die folgende Formulierung, in der das eben dargestellte zusammengefaßt wird, nämlich, daß „keine Liebe ohne Erkenntnis, keine Erkenntnis ohne Liebe“ sei.
Leidenschaft ist nur dort möglich, wo auch Leiden möglich ist. Nur wo Angst, Nicht-Können und Nicht-Wollen sein kann und angenommen wird, kann auch Lust und Potenz entstehen. Wenn ich Potent sein muß mache ich Impotenz stark (ich programmiere Versagen).
Man kann nicht befriedigt werden, sondern man kann nur Befriedigung zulassen.
Das Wagnis, dieser Erschütterung nicht mehr entgehen zu wollen, der uns zu uns selbst führen kann, zu unserer Emanzipation, und dahin, „… im Konflikt nicht mehr unsere Identität und in der Angst nicht mehr unseren Willen zu verlieren“, und im Wollen auch unsere Angst nicht zu verlieren.
Hier bitte nun die SI eine gute Möglichkeit sich dieses Wollen und diesem Wagnis zustellen, und dies ohne ein vorgegebenes Therapeutisches Verfahren (Technik).
Die Veränderung einer Beziehung kann nur in dem Umfang geschehen, wie alle Beteiligten ihre Wünsche, Ängste und ihr Leiden wieder zulassen können. Befriedigung, Lust und Potenz können nur dort entsthen, wo auch Angst, Nicht-Können und Nicht-Wollen einen Platz haben.
Nur wenn wir das Wagnis eingehen, erschüttert zu werden, weden wir Nähe erleben. Das kann in der SI erfahren
werden (Beispiele).
In der „normalen“, d.h. der üblichen Sexualität zumindest der westlich geprägten Industrienationen ist „der weibliche Orgasmus verhältnismäßig selten und der männliche Orgasmus überstürzt oder durch voreilige Bewegung erzwungen“. Eine Alternative dazu wäre eine Sexualität, in der sich, weil nichts beabsichtigt wird, ereignen kann, was möglich ist.
Die Therapeuten sollen leisten, was die Symptomträger nicht geschafft haben, nämlich den im „Symptom“ enthaltenen Ausdruck des unerwünschten Bedürfnisses, der Angst und des Protests zu vernichten und ungeschehen zu machen.
Auch der Therapeut versucht im Bündnis gegen die „Krankheit“ den Patienten zu manipulieren: dieser soll nur noch die Dinge äußern, die in sein Konzept, in seinen Therapieplan passen. Ein Patient, der sich dem therapeutischen Konzept wiedersetzt, hat eine ähnliche Strafe zu fürchten, wie der nicht manipulierbare Therapeut: er läuft Gefahr,daß die Therapie vom Therapeuten abgebrochen wird, daß er für therapie ungeeignet erklärt und für einen hoffnungslosen Fall gehalten wird. Dies gibt es bei der SI nicht, denn der Patient entscheidet wie lange er sich selbst seiner selbst stellt und nicht der Therapheut. Hier besteht zwar eine mögliche Verschiebung der Abwehrmechanismen auf den“ nur Patienten“, diese ist aber gewollt und als erstes annehnen oder ablehnen seiner selbst zu sehen.
Das, was der Therapeut mit dem Patienten macht, macht er auch mit sich selbst. Das, was er bei sich selbst akzeptieren kann, kann er auch beim anderen akzeptieren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Das Herstellen einer „angstfreien“ Situation „für den Patienten“ dient immer auch dem Therapeuten zur Vermeidung seiner eigenen Angst. Dies ist in der SI im Gegenteil der Fall, denn fast alle Menschen haben Angst sich dieser SI auszusetzen oder aber sie glauben an etwas ganz tolles was sie mit dieser SI verbinden um etwas höheres zu erreichen und somit wird das Ziel durch ein höheres für selbst machbar gehalten. Das sich einlassen ist entscheidend für alle
Beteiligten einer „Begegnung“.
Ich glaube, daß überall dort, wo etwas erzwungen wird, wo der eine den anderen nicht so lassen kann, wie er ist, die Gefahr besteht, daß einer den anderen, der Patient den Therapeuten, und umgekehrt: der Therapeut den Patienten, für seine Abwehrbedürfnisse einspannt. Denn jeder Mensch ob nun Patient oder Therapeut will einmal in seinem Leben Bedinnungslos geliebt werden (Patient Luft).
Die Technisierung der (Psycho)Therapie stellt einen Versuch der Angstabwehr dar, denn Patient und Therapeut wollen in ihre Kontrolle nicht verlieren.
Psychotherapeutische Techniken lassen sich danach unterscheiden, ob mit ihnen die im Patienten und im Therapeuten vorhandenen Kräfte, seine Wünsche und seine Ängste, übergangen und entsprechend einer normativen Zielvorstellung vergewaltigt werden oder ob sie dabei helfen können, diesen Kräften die Lebendigkeit zuzugestehen, die sie haben.
Wer meint, ohne Manipulation wäre Psychotherapie nicht möglich, der hat es noch nie riskiert, eine manipulationsfreie Beziehung zu (er)leben. Der Salzwassertank stellt in diesem Zusammenhang eine Situation dar die einmalig ist, denn das Gerät ansich ist nichts und das ist hier alles, denn es erlaubt dem „Entdecker“ das zu tun was er sich vieleicht sonst nicht zugestehen würde, nähmlich nichts zu tun und das ist alles.
Das Ergebnis einer psychotherapeutischen Behandlung jedoch ergibt sich unvermeidlich aus allen Mitteln, die zu seiner Erreichung eingesetzt worden sind. Mit Manipulation kann nur ein Ziel erreicht werden, bei dem wieder manipuliert wird, das wieder von Unterdrückung gekennzeichnet ist. Es ist eine Illusion, wenn man glaubt, mit Manipulation Freiheit und Befriedigung erzwingen zu können.
Sexualtherapie, die sich darauf beschränkt Symptome zu beseitigen, verhindert Emanzipation.
Wie ist der „Inhalt“ der Therapie festgelegt? Wie heißen ihre Ziele und Normen, d.h. was wird schon allein durch die Theorie aus dem therapeutischen Geschehen herausgehalten, was wird hereingenommen? Was wird Thema, was nicht? Das bedeutet auch: welche Entwicklungsmöglichkeiten werden durch die Theorie und mit den durch sie begründeten Methoden ausgeschlossen bzw. erschlossen?
Inwieweit dient die Theorie (und die damit evtl. implizit verbundene Therapietechnik) zur Institutionalisierung und Legitimation von Beziehungsstörungen zwischen Therapeut und Patient?
Für welche Abwehr welcher Angst und welcher Bedürfnisse übernimmt der Therapeut aufgrund seiner Theorie und der damit implizierten Methoden die Verantwortung?
Theorien über psychotherapeutische Veränderung sind ebenfalls Kompromißbildungen.
Theorien geben keine Garantie dafür, daß auch ihnen entsprechend in der Therapie gehandelt wird; vielmehr werden therapeutische Theorie oft als Legitimation für subjektiv motiviertes therapeutisches Handeln verwendet.
Verhaltenstherapeutisches Vorgehen verleugnet dengrößten Teil der Bedeutungen, den Untersuchung und Behandlung intrapsychisch und interpsychisch haben.
Die Verhaltenstherapie macht mit ihren Beteuerungen, z. b. die Angst sei inadäquat und sinnlos (Selbstsicherheitstraining), das, was man an sich selbst nicht akzeptiert, sei auch nicht realitätsangepaßt, und die eigene Angst sei in Wirklichkeit gar nicht existent.
Dies wird dort äußerst gefährlich, wo es darum geht, die Angst als Zeichen für existentiell bedrohliche Gefahren wissenschaftlich begründet lächerlich zu machen oder wegzubeweisen.
Die Verhaltenstherapie ist Ausdruck von Beziehungsformen, die typisch sind für unsere Leistungs- und Konsumgesellschaft und für die in ihr üblichen und wirksamen individuellen und kollektiven Abwehrmechanismen.
Empathie, so widersinnig sich das auch anhört, Empathie kommt nicht ohne die Wahrnehmung der eigenen psychischen Befindlichkeit aus, zu der das am anderen empathisch Wahrgenommene in Bezug gesetzt werden kann. Auch hier, für die Empathiefähigkeit, wie zuvor beim Umgang mit dem eigenen Emanuzipationsbedürfnis, ist es deshalb für den Therapeuten unverzichtbar notwendig, daß er sich selbst, seine Regungen, seine Ängste und seine Notwendigkeiten zur Abwehr und deren Äußerungsform kennt, so gut es ebengeht, und dies alles (in der Regel) intrapsychisch verarbeiten und in sein Handeln einbeziehen kann. Dies ist notwwendig, damit er dem Patienten nicht selbst manipulative Beziehungsangebote macht, die sich aus seinen eigenen unaufgelösten Übertragungsmustern ergeben.
Es geht also darum, den Patienten und sich selbst wahrzunehmen und damit die Trennung zwischen sich und dem anderen zu sehen, wenn sie existiert, und es auch wahrzunehmen, wenn und inwieweit sie nicht vorhanden ist.
Damit ist gemeint, was man üblicherweise mit „Selbsterfahrung“ umschreibt, diese ist jedoch nie abgeschlossen. Dort, wo sie für beendet erklärt worden ist, wo sich z.B. jemand für „durchanalysiert“ hält, ist mit dem Verlust der Leidensmöglichkeit auch Lebensmöglichkeit verloren gegangen. Das Bedürfnis zur Selbsterfahrung setzt die Fähigkeit zum Leiden voraus, bei Patient und Therapeut (siehe 20 jahr Therapie Luft).
Die Psychoanalyse hat ein grundsätzlich emanzipatoirisches Potential, weil sie sich mit dem Wiederauffinden der verlorengegangenen Konflikte beschäftigt.
Zwischen dem Therapeuten und seinem Patienten besteht, wenn man sie beide als Personen mit ihrem Leiden und mit ihrer Entfremdung sieht, kein grundsätzlicher Unterschied; da könnten die beiden Namen wegfallen, weil es für beide in gleicher Weise um Emanzipation, um die Erweiterung ihrer Beziehungs- und damit ihrer Lebensmöglichkeiten geht.
Der Dienst des symptomorientiert arbeitenden (Psycho-) Therapeuten für die Gesellschaft besteht nun darin, daß er sich und ihr den Anblick des „Symptoms“ und die Auseinandersetzung mit ihm ersparen möchte. Er ist als „Agent der Norm und der kollektiven Abwehr“ nahtlos in das Gesundheitssystem eingebunden, er bindet sich selbst ein. Symptomorientierte Therapie ist damit politisch äußerst relevant, weil sie die normativen Strukturen in unserer Gesellschaft anerkennt und alles dafür tut, daß sie bestehen bleiben.
Emanzipatorische Psychotherapie ist Therapie der Beziehungen, der Beziehungsstörungen und damit der Grundlagen der Gesellschaft.
Die Arbeit des am Symptom orientierten Psachotherapeuten ist politisch äußerst relevant, da er sich zum Agenten der kollektiven Abwehr, der „Gesundheits“-Norm macht.
Wenn wir meinen, wir könnten mit unserer psychotherapeutischen Arbeit nichts Grundsätzliches bewirken, dann liegt das auch daran, daß wir davor Angst haben, etwas Grundsätzliches zu bewirken.
SI = Sensorische Isolation
Empathie = Einfühlung in fremdes erleben
AIDS könnte als Aufdecker des Sexualverhaltens der Gesellschaft gesehen werden und somit muß sich die Gesellschaft in zwei Lager spalten,die einen die durch die Krankheit ihr sexuelles Verhalten offen tragen und die andern,die es immer noch verstecken wollen. Jemehr AIDS um so mehr wird die Perversion der Gesellschaft deutlich, denn wenn plötzlich ein 10-jähriges Mädchen AIDS hat wird es vielleicht vom Vater oder einem andern guten Bekannten sein.Die Frau mit dem Freund und der Mann mit der Freundin
etc. AIDS-Angst ist die Angst vor der eigenen Sexualität
und der Angst überhaupt sie kann jetzt von der gesamten Bevölkerung zugelassen werden, oder sie wird weiter bekämpft. Es kann zu einer Trennung von Mensch zu Mensch durch AIDS kommen. Es ist jedoch die Chance zur Liebe sowie Ehrlichkeit zwischen den Menschen zukommen, denn AIDS kommt an jede Haustür, deshalb kann keiner entfliehen.
Pueblo-Indianer stecken ihre 12-jährigen Söhne für 1 Jahr in einen unterirdischen Raum – genannt „Der Bauch der Erde“(die fruchtbare Erde). In diesem Raum, nach 1 Jahr ist der Junge wieder wie neu geboren er erfährt die kosmische Vereinignung und die männliche Reife.
Sich auf die objektive Autorität der Wissenschaft zu berufen bedeutet, die subjektiven Momente aus unserer Lebens- und Weltbewältigung zu eliminieren.
Diese Sichtweise, in der Angst und Hemmungen ausschließllich als Feind betrachtet und deshalb nicht verstanden werden, bringt mit sich, daß das potentiell emanzipatorische „Hier-und-Jetzt“ der Gestalttherapie zu einem „Hier-und-Jetzt, aber nur des Erwünschten, entsprechend den Zielsetzungen des Therapeuten“ wird.
Beide sind als Person reduziert und können deshalb auch nur partielle Befriedigung in der Beziehung finden. Unter dem übernommenen und selbst aufrechterhaltenen Rollendiktat wird dann Sexualität diesen Normen entsprechend auf der Verhaltensebene „gemacht“.
Das Fehlen eines „Symptoms“ bedeutet nicht, daß keine Beziehungsstörung vorliegt, sondern stellt ebenfalls eine Kompromißbildung dar.
Jede Beziehungsstörung drückt sich auch in der Sexualität aus; dies ist nur zu erkennen, wenn die Sexualität nicht auf Sexualfunktionen reduziert, sondern in ihrer jeweiligen Bedeutung erlebt wird.
Im Einig-Sein über die Objektivität, in der Abstimmung der verwendeten und zulässigen Methoden, in der Vertilgung aller Einflüsse des subjektiven Erlebens auf „die objektive Wahrheit“ vermeidet der einzelne Wissenschaftler wahrzunehmen, daß er sich von den anderen unterscheidet. Auf diese Weise wird die Angst vor der Auflösung der Symbiose zwischen den Wissenschaftlern vermieden.
Was „objektiv“ existiert, wird in der Wissenschaft vom Menschen nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner von Angsttolerenz entschieden: wer anders oder mehr sieht, ist nichtmehr „objektiv“.
Das Bedürfnis wissenschaftliche Ergebnisse wiederholbar und kontrollierbar zu machen, ist letztlich auch ein Versuch, die Angst vor dem Verlust der Allmacht über die Welt zu besiegen.
Die objektivistische Sexualwissenschaft glaubt, sie könne mit ihren objektiven Methoden allen Äußerungsformen der Sexualität gerecht werden, so auch dem Orgasmus. Sie vergewaltigt jedoch die Sexualität, indemsie deren Natur in die Beschränkungen ihres Methodenarsenals einzwängt und damitden Orgasmus zum technischen Problem erklärt.