EINE REISE IN DIE INNEREN RÄUME
Dies ist der Untertitel des bei uns erschienenen Buches „Im Zentrum des Zyklons“. Geschrieben hat es der amerikanische Gehirnforscher und Psychotherapeut Dr. J.C. Lilly. Er schreibt darin in einer Art Autobiographie über seine Experimente und Erfahrungen, die er mit dem von ihm entwickelten Isolations-Tank gemacht hat.
Das Ganze begann 1954 am National Institute of Mental Health in Bethesda in Maryland. Dr. J. Lilly arbeitete damals an einer Reihe von Experimenten, die sich mit der Neurophysiologie des Gehirns beschäftigten.
Frühere Neurophysiologen wie Prof. Frederic Bremer und Dr. Horace Magon hatten die Hypothese aufgestellt, daß das menschliche Gehirn nur aufgrund äußerer Reize, die durch die Endorgane des Körpers aufgenommen werden, im Wachzustand bleibt. Anders ausgedrückt, das Gehirn bleibt nur durch ständige, von außen einfließende Reize in Funktion.
Um diese Theorie auf ihre Richtigkeit hin zu untersuchen, suchte Lilly nach einer Möglichkeit, sich selbst völlig von äußeren Reizen zu isolieren. Er entwickelte dazu den Isolations-Tank, der sich heute SAMADHI- Isolations-Tank nennt.
Durch ihn ist man, soweit es physikalisch möglich ist, von sämtlichen Außenreizen abgeschirmt. Man liegt im Tank in völliger Stille, Dunkelheit und Schwerelosigkeit. Erreicht wird der schwerelose Zustand durch eine hautfreundliche 20%ige Salzwasserlösung, ähnlich wie man sie vom Toten Meer her kennt. Das Wasser wird konstant auf 34,5o C gehalten. Das ist die Temperatur, die weder als warm noch als kalt empfunden wird, wenn man ruhig darin iegt. Sie entspricht der Außenwärme unserer Haut. Das Wasser „verschwindet“ dadurch, und man bekommt das Gefühl, „frei im Raum zu schweben“.
Die Erfahrungen, die Lillly nun im Tank machte, widerlegten die ursprüngliche Theorie. Während mehrerer Stunden, die er im Tank verbrachte, stellte sich ein Zustand innerer Sammlung und erhöhter Wachheit bei gleichzeitiger Tiefenentspannung ein. Bei späteren, zum Teil von der NASA durchgeführten Untersuchungen in Amerika, wurden eine Reihe interessanter Entdeckungen gemacht.
DIE ACHT THEORIEN DES FLOATINGS
Es gibt keinen Zweifel daran, daß Floating als ein therapeutisches, bildendes und Spaß machendes Werkzeug starke Effekte auf eine Anzahl von Level, einschließlich des physikalischen, emotionalen, intellektuellen und spirituellen, hat. Aber warum ist der Tank so wirksam? Was kann an einem hauptsächlich passiven Gerrät so wohtuend sein? Diese Frage hat die Wissenschaftler neugierig gemacht, und heute gibt es eine Explosion an Float-Tank Forschungen, die durch die Laboratorien der ganzen Welt geht. Die bisher angesammelten Tatsachen münden in eine Anzahl verschiedener, jedoch miteinander in Wechselbeziehung stehender Deutungen. Die wichtigsten davon sind:
1. Die Anti-Schwerkraft Deutung
Die Tragfähigkeit, gewährt durch die Magnesium-Sulfat Lösung, eliminiert die spezifische Schwerkraft des Körpers und bringt den dahin Treibenden nahe an ein Empfinden völliger Gewichtslosigkeit. Die Schwerkraft, die fast 90 % der Gesamtaktivität des Zentral-Nervensystems beansprucht, ist wahrschenlich die einzige und größte Ursache der menschlichen Gesundheitsprobleme – die schlimmen Rücken, Magensenkungen, wehen Füße, schmerzenden Gelenke und Muskelverspannungen, die von unserer einheitlichen, aber unnatürlichen aufrechten Haltung herrühren. Diese Theorie behauptet, daß, wenn wir unser Gehirn und muskelskeletales System von der Schwerkraft befreien, gewaltige Mengen an Energie und große Regionen des Gehirns freigesetzt werden, um mit Substanzen der Sinne und des Geistes in Verbindung zu treten und das Bewußtsein für innere Vorgänge zu erhöhen.
2. Die Gehirnwellen Deutung
Interessanter als die bekannten Alpha-Wellen, die vom Gehirn in Augenblicken der Entspannung hervorgerufen werden, sind die langsameren Theta-Wellen, die begleitet werden durch lebendige Erinnerungen, freie Assoziationen, plötzliche Einsichten, kreative Inspiration und Gefühlen von Stille und Einheit mit dem Universum. Es ist ein mysteriöser, schwer zu fassender Status, äußerst produktiv und aufschlußreich; aber die Experimentatoren hatten es schwer, ihn zu untersuchen, und es ist schwierig, ihn aufrecht zu erhalten, da die Personen dazu neigen einzuschlafen, wenn sie einmal damit begonnen haben, Theta-Wellen hervorzubringen.
Eine Möglichkeit zu lernen, wie man Theta-Wellen produziert ist, die Art der Meditaion zu perfektionieren. Eine Studie mit Zen-Mönchen, durchgeführt von Akira Kasamatsu und Tomio Hirai, in der die Gehirnwellen der Mönche graphisch dargestellt wurden, sobald sie in medidative Stadien eintraten, zeigte, daß die vier meditativen Plateaus (von Alpha zum mehr sublimen Theta) „parallel zu den mentalen Stadien der Schüler waren und ihren Jahren, die sie in Zen-Training verbracht hatten“. Diejenigen Mönche, mit einer über zwanzigjährigen meditativen Erfahrung brachten die Größte Menge an Theta-Wellen hervor. Und sogar in der Tiefe des Theta befanden sich die Mönche nicht im Schlaf, sondern waren mental wach.
Da jedoch viele von uns nicht bereit sind, zwanzig Jahre Meditation zu betreiben, um Theta Wellen hervorzubringen, ist es hilfreich zu wissen, daß einige der neueren Studien (in Texas A&M und der Universität von Colorado) gezeigt haben, daß Floating die Produktion der Theta-Wellen steigert. Floater erreichen schnell daß Theta-Stadium, wobei sie wach bleiben, bewußt allen lebendigen Vorstellungen und kreativen Gedanken, die ihnen durch den Sinn gehen, gewahr bleiben; nachdem sie den Tank verlassen haben, produzieren die Floater bis zu drei Wochen lang größere Mengen kreativitätsfördernder Theta-Wellen.
3. Die Deutung der linken und rechten Gehirnhälfe
Die beiden Hemisphären der Neokortex arbeiten in grundsätzlich unterschiedlicher Weise. Die linke Hemisphäre zeichnet sich im Detail aus, verarbeitet Informationen, die in kleinem Maßstab vorliegen und eine genaue Lösung erfordern; sie arbeitet analytisch, durch Teilung oder Zergliederung. Auf der anderen Seite ist die rechte Hemisphäre geschickt darin, all die Teile zusammenzusetzen; sie arbeitet nach Mustern des Wiedererkennens – visuell, intuitiv und schnell Information in großem Maßstab absorbierend.
So wie es im Sonnenschein eines hellen Tages unmöglich ist, die Sterne zu sehen, so werden die feinen Inhalte der rechten Hemisphäre gewöhnlich durch das geräuschvolle Plappern der dominanten verbal/analytischen rechten Gehirnhälfte übertönt, deren Qualitäten die kultivierteren und wertvolleren in unserer Kultur sind. Aber neuere Untersuchungen weisen darauf hin, daß Floating die Funktion der rechten Gehirnhälfte (oder kleineren Hemisphäre) ansteigen läßt. Floating schaltet die externen Stimuli aus, taucht uns in wörtliche und figurative Dunkelheit – und plötzlich breitet sich das gesamte Universum der Sterne und Galaxien vor unseren Augen aus. Oder, wie der Gehirnforscher Dr. Thomas Budzynski von der Universtiät Colorado es ausdrückt: „Im Tank kommt die rechte Hemisphäre heraus und sagt `Juchuu!'“
4. Die Drei-Gehirn Deutung
In einer Reihe von Quellenstudien der letzten fünfundzwanzig Jahre lieferte Paul McLean, Chef der Gehirnforschung am National Institute of Mental Health überzeugende Beweise, daß das menschliche Gehirn drei separate physiologische Schichten besitzt, die jeweils mit einer Periode unserer Evolutionsgeschichte korrespondieren. In dieser „Dreieinigen Gehirn Theorie“ wird die älteste Schicht das reptile Gehirn genannt, und es kontrolliert grundlegende selbstschützende, reproduktive und lebenserhaltende Funktionen. Oberhalb des reptilen Gehrins befindet sich das lymbische System, das MacLean das viscerale Gehirn getauft hat, weil es unsere gesamten Emotionen hervorruft. Der neueste Teil des Gehirns, der sich entwickelte, ist die zusammengerollte, graue „Denk-Mütze“, genannt die Neokortex, Sitz unserer abstrakten, kognitiven Funktionen: Gedächtnis, Intellekt, Sprache und Bewußtsein.
Obwohl diese drei Gehirne überlappende Funktionen haben, sind sie hinsichtlich Chemie, Struktur, Aktion und Typ verschieden. Drei Gehirne sollten besser sein als eins, aber unglücklicherweise ist, infolge eines verheerenden Gestaltungsfehlers, die Kommunikation und Koordination zwischen der Neokortex und den beiden älteren Ebenen unzureichend. Dieser Mangel an Kommunikation führt zu einer chronischen Dissoziation zwischen den höheren und den niederen Gehirnen, was McLean als schizophysiologisch bezeichnet, und was wir in Form von Triebkonflikten erleben – unbewußt und bewußt, wild und zivilisiert, kraftvoll und liebend, rituell und sympathisch, rational und verbal. Es gibt Zeiten, in denen die Ebenen harmonisch arbeiten, wie bei Spitzenerfahrungen, wenn Körper und Geist in angeregten Augenblicken der Vitalität eins sind, in denen unsere Aktionen spontan ihre Anstrengung verlieren. Aber diese vollkomenen Augenblicke sind schwer vorauszusagen.
Nun gibt es einen Beweis, der darauf hindeutet, daß infolge einer erhöhten inneren Bewußtheit und ansteigender physikalischer Erregung Floating den vertikalen Aufbau des Gehirns vergrößert und die Kommunikation und Harmonie zwischen den getrennten Ebenen erhöht. Es wurde die Hypothese aufgestellt, daß Floating uns fast nach Belieben höchste Erfahrungen vermitteln kann.
5. Die neurochemische Deutung
Neurowissenschaftler haben kürzlich entdeckt, daß das Gehirn ein endokrines Organ ist, das zahlreiche neurochemische Sekrete absondert, die unser Verhalten beeinflussen. Unsere Gehirne scheiden Hormone aus, die uns glücklich, ängstlich, depressiv, scheu, schläfrig und sexy machen. Jeder von uns produziert unterschiedliche Mengen dieser verschiedenen Neurochemikalien, und jene, die z.B. mehr Endorphine – natürliche Opiate – produzieren, erleben mehr Freude als ein Ergebnis einer gegebenen Erfahrung als solche, die weniger Endorphine produzieren.
Tests zeigen, daß Floating die Sekretion der Endorphine erhöht und gleichzeitig das Niveau zahlreicher Stress-bezogener Neurochemikalien, wie Adrenalin, Norepenephrin, ACTH und Cortisol senkt – Substanzen, die Spannung, Angst, Irritation bewirken können und verbunden sind mit Unpäßlichkeiten wie Herzerkrankungen, zu hoher Blutdruch und zu hoher Cholesterinspiegel.
Eine andere neurochemische Theorie ist die Deutung „zurück in den Mutterleib“. Da schwangere Frauen einen bis zu acht mal höheren Endorphinspiegel haben, erlebt der Fötus eine regelrechte pränatale Glückseligkeit. Wenn der Floater in der dichten, warmen Lösung schwebt, eingeschlossen von Dunkelheit, sein Körper rhytmisch pulsierend und sein Gehrin Endorphine herauspumpend, ist es möglich, daß unbewußte Erinnerungen angeregt werden und tiefgreifende Assoziation aufgerufen werden. Es ist kein Zufall, daß ein kommerzielles Float Center schließlich „Der Mutterleib-Raum“ genannt wurde.
6. Die Biofeedback-Deutung
Aufgrund der Biofeedback-Forschung (einschließlich der Abschlußsstudie des Johns Hopkins Forschers John Basmajians mit Probanden, die vorsätzlich einzelne motorische Einheiten von Neuronen abfeuerten) wissen wir heute, daß Menschen lernen können, bewußte Kontrolle über im Grunde genommen jede Zelle ihres Körpers auszuüben. Prozesse, von denen man lange geglaubt hat, sie seien unwillkürlich, wie Rhythmus und Amplitude unserer Gehirnwellen, Heilung, Expansion und Kontraktion der Blutgefäße, Blutdruck, Rate und Stärke der Kontraktionen des Herzens, respiratorische Rate,die Spannung der glatten Muskulatur und die Sekretion der Hormone und Neurotransmitter, von denen man heute weiß, daß sie kontrollierbar sind.
Biofeedback Geräte arbeiten durch die Erhöhung der Konzentration: durch Focussierung auf eine einzelne, feine Veränderung im Körper, die durch die Maschine verstärkt wird, sind wir in der Lage, unser Bewußtsein für die äußere Umgebung auszuschalten. Dieses Ausschalten der externen Stimuli ist genau das, was der Salzwasser-Tank am besten bewirkt – beinahe wie in einem „organischen“ Biofeedback-Gerät wird im Tank jede physikalische Empfindung verstärkt, und da es keinerlei äußere Ablenkung gibt, sind wir in der Lage, tief zu entspannen und uns auf den Willen über jeden Teil des Systems unseres Körpers zu konzentrieren.
7. Die Deutung der im Wasser lebenden Affen
Eine Theorie der Evolution des Menschen, die unter den Wissenschaften steigende Popularität gewinnt ist die, daß zu einigen Zeiten in unserer Vergangenheit – über einen Zeitraum von vielleicht Millionen von Jahren – die frühen Menschen mit der Überflutung gewaltiger Landstriche konfrontiert waren, und sie gezwungen waren, als Wasser- oder Halbwasserwesen zu leben, Schalentiere sammelten und inden seichten Gewässeern der großen Binnenmeere lebten. Diese von dem Meeresbiologen Sir Alistair Hardy und der Anthropologin Elaine Hardy entwickelte Theorie erklärt zahlreiche knifflige Erscheinungsformen der menschlichen Evolution, warum wir haarlos sind (eine Fettschicht unter der Haut hält ein Säugetier in Wasser wärmer als eine Haarschicht auf der Haut), wie wir die Sprache entwickelten (die frühen Menschen entwickelten die Fähigkeit, die Nasendurchgänge zu schließen und ihren Atem zum tiefen Tauchen anzuhalten und, indem sie diese einheitliche Rachenstruktur entwickelten, entwickelten sie ebenfalls die Fähigkeit, Worte auszusprechen), und warum Babies mit Schwimmreflexen, Reflexen den Atem anzuhalten und Tauchreflexen geboren werden.
Wenn diese Theorie am Wasser festhält, sind wir alle Wasserbabies, und Salzwasser ist unser natürliches Element, die evolutionäre Matrix unserer Spezies. Wir sind zum schwimmen geboren; es liegt in unseren Genen. Jedesmal wenn wir uns in Salzwasser legen, stehen wir mit unserem Erbgut in Verbindung, rühren wir an unserer zellularen Erinnerung, kommunizieren wir mit unserem Ur-Selbst – dem Stammesvetter, der vor 5 Millionen Jahren gedankenvoll im seichten Salzmeer Nordafrikas schwamm, seelenvoll brummend und damit beschäftigt, ein saftiges Schalentier auf seinem haarlosen Bauch mit einem Felsbrocken aufzuschlagen.
8. Die Homöostasie-Deutung
Der menschliche Körper verfügt über ein ausgezeichnetes System der sensitiven Selbstbeobachtung und Selbstregulierung, welches konstant arbeitet, um den Körper in Homöostasie zu halten – einem optimalen Zustand von Ausgeglichenheit, Harmonie, Gleichgewicht und Stabilität. Im Hinblick auf diese Begriffe können wir Stress definieren als eine Zerstörung unseres inneren Gleichgewichtes, als eine Störung unserer natürlichen Homöostasie. Die Forschung zeigt heute, daß viele der stärksten Effekte des Floatings von dem Bestreben herrühren, den Körper wieder in ein homöostatisches Gleichgewicht zu bringen.
Wenn wir Körper und Geist als ein System sehen, wird klar, daß äußere Stimuli ständig dem Gleichgewicht des Systems entgegenwirken: jedes Geräusch, jedes Grad an Temperatur über oder unter der optimalen Körpertemperatur, jede Unterhaltung mit anderen Leuten, alles, was wir sehen und fühlen kann unsere Homöostasie unterbrechen. Aber sobald wir den Tank betreten, stoppen wir die konstante Anpassung an äußere Stimuli sofort. Da es keine äußeren Bedrohungen gibt, kann das System all seine Energien seiner Wiederherstellung widmen. Der normale Status ist natürlich Gesundheit, Kraft, Enthusiasmus und Gefallen am Leben zu haben. Die Art und Weise, wie der Körper dieses Ziel erreicht, diese Floating-Theorie schließt und bestehen bleibt, ist Homöostasie.
Bereiten Sie Ihr Bad vor
Einer der größten Vorteile des Tanks ist, daß er leicht zu handhaben ist: alle Wohltaten des Floatings, von der tiefen Entspannung, zur Schmerzerleichterung, bis zum Ansteigen der inneren Vorstellungskraft, entstehen spontan und mühelos. Viele Floater verwenden jedoch spezielle Techniken oder Strategien, um die angenehmen Wirkungen des Floatings zu beschleunigen oder bestimmte Ziele zu erreichen.
Suggestion
Die Kraft der Suggestion wirkt am besten, wenn Sie entspannt sind, und Ihr Bereich der Aufmerksamkeit eingeschränkt ist. In der Tat hat die Forschung gezeigt, daß Floating einen Status der Hypersuggestibilität hervorruft, und ein Psychotherapeut, der ausgiebig mit Hypnose und Floating arbeitete behauptet, daß Floating sogar beeinflußbarer macht, als tiefe hypnotische Trance.
Suggestionen können spezifisch sein wie „Ich werde meine rechte Schulter senken wenn ich schwinge“, oder es können allgemeinere Erklärungen sein wie „Ich bin ruhig, tüchtig und zuversichtlich“. Die Forschung empfiehlt, die Suggestionen zu verschiedenen Zeiten zu wiederholen, sie im Präsens und lieber positiv als negativ zu formulieren (i.e. „Ich bin voll von Energie“ anstatt „Ich werde nicht müde“); sie sollten ebenfalls in spezifischen, konkreten Begriffen abgefaßt sein. Die meisten kommerziellen Tanks haben Unterwasserlautsprecher, und viele Floater bereiten Tonbandkassetten mit positiven Suggestionen vor, um sie während des Floatings abzuspielen, aber Suggestionen, die Sie leise zu sich selber sprechen sind genauso effektiv.
Visualisierungen
Die Psychotherapeuten Dr. Rod Borrie und Dr. Lloyd Glauberman aus New York City, die daran arbeiten, die athletischen Fähigkeiten durch Floating und Visualisierung zu steigern, waren außergewöhnlich erfolgreich – von zehn Athleten, die von ihnen trainiert wurden, haben neun persönliche Rekorde seit Beginn des Floatings erreicht (eine weibliche Läuferin schuf einen persönlichen Marathon Rekord, verbesserte ihre vorherige Zeit um mehr als eine halbe Stunde und erreichte innerhalb von Sekunden Olympische Versuche). Glaubermann selbst Floatete zur Vorbereitung zum letzten New York City Marathon. „Während des Floatings,“ sagte er, „sah ich zuerst mich selbst von außerhalb, als wenn ich ein Beobachter wäre, der mich selbst rennen sieht. Dann würde ich in das Bild „hineinspringen“ und all die Empfindungen so lebendig wie möglich sehen, hören und fühlen.“ Trotz eines Rückenleidens und widrigen Wetterverhältnissen erreichte Glauberman in dem Rennen einen persönlichen Rekord.
Schmerzlinderung
Floating kann heilend wirken und es reicht oft aus, Schmerzen zu erleichtern, selbst bei Patienten mit chronischen, intensiven Schmerzen. Dies ist auf die beruhigende Kombination einer ansteigenden Endorphinsekretion, einer Eliminierung des Druckes der Schwerkraft und die angenehmen Eigenschaften der Magnesiumsulfatlösung zurückzuführen. Suggestion und Visualisierung sind ebenfalls wirksam zu Schmerzlinderung. Ich traf eine junge Filmemacherin, Jan, die unter rheumatischer Arthritis litt. Einmal, als sie im Tank war, fühlte sie, wie sich die vertrauten arthritischen Schmerzen im unteren Bereich ihres Rückens in einen großen, hellen Lichtball verwandelten; sie starrte auf den schimmerden Punkt und fühlte ihre Schmerzen schwinden, und sie blieb schmerzfrei über Wochen. Für alle Visualisierungen gilt: je lebhafter, persönlicher und tiefer Sie ihre Imaginationen fühlen, umso wirkungsvoller werden sie sein.
Superlearning
Eine neuere Studie der Texas A&M testete zwei Gruppen hinsichtlich ihrer Fähigkeit zu lernen und kreativ zu denken. Beide Gruppen hatten in Vor-Tests dieselben Punktzahlen erreicht, und es wurden ihnen dieselben Informationen gegeben – der einzige Unterschied war, daß eine Gruppe Tonbandkassetten hörte, während sie in einem dunklen Raum entspannte, die andere während sie Floatete. Nach jeder Lektion wurden die Gruppen in drei Stufen mit ansteigenden Schwierigkeitsgraden getestet: einfaches Erinnern oder mechanisches Lernen, die Fähigkeit, die Informationen auf neue Situationen anzuwenden, und „Synthese-Denken“, die Fähigkeit, Ideen in neuer und kreativer Weise zu kombinieren. Die Ergebnisse waren überraschend. Die Float Gruppe lernte nicht nur auf jeder Stufe signifikant mehr als die Nicht-Float Gruppe, sondern was viel wichtiger ist, sowie der Schwierigkeitsgrad und die Komplexizität des Lernens anstieg, wurde die Lücke zwischen Floatern und Nicht-Floatern deutlich größer.
Die einfachste Methode unser Lernen zu programmieren ist, ein Tonband nach Wahl mitzubringen – mag es ein Band mit einer Fremdsprache oder über organische Chemie sein – um es während des Floatens durch die Unterwasserlautsprecher ertönen zu lassen.
Änderung von Verhalten und Einstellung
Immer mehr Ärzte und Therapeuten verwenden Salzwassertanks, um änderungen in Verhalten und Einstellung bei ihren Patienten hervorzurufen, wobei von Erfolgen bei Gewichtsverlust und Unterbrechung von Gewohnheiten und Süchten wie das Rauchen berichtet wird. Viele Floater denken sich mittlerweile ihre eigenen Selbstveränderungsprogramme aus.
Es sind verschiedene Faktoren, die Floating wirksam machen, Veränderungen hervorzubringen. Als erstes ist der Tank ein idealer Platz zur Selbstanalyse. Die Floater können ihre Motivationen erforschen, die Wurzeln ihrer unerwünschen Verhaltensmuster, um den Mechanismus aufzudecken, der sie auslöst. Während des Floatings können Sie Ziele setzen, Pläne machen und neue Verhaltensmuster ersinnen. Ist dies erfolgt, können Sie die Hypersuggestibilität und die erhöhte mentale Vorstellung, die Sie im Tank gewonnen haben nutzen, sich selbst konkrete und positive Suggestionen zur Veränderung zu offerieren und sich als in der gewünschten Weise effektiv und fähig handelnd zu visualisieren.
Dr. Borrie, der ebenfalls Salzwassertanks verwandte um seinen Patienten bei der Veränderung ihrer Verhaltensmuster zu helfen, erzählte mir von seinem Erfolg mit einem übergewichtigen Klienten. „Wir fanden heraus, daß sein übermäßiges Essen eine Reaktion auf Stress war,“ sagte Borrie, „so stellten er und ich ein Tonband mit geeigneten Suggestionen zusammen.“ Während des Floatings, tief entspannt, hörte der Mann seine Tonbandstimme, die ihm spezifische Suggestionen zur Verhaltensänderung offerierte. Borrie ist überzeugt, daß der dramatische Gewichtsverlust seines Klienten ohne derartige Tank-Suggesionen nicht eingetreten wäre. Auch die Einstellungsveränderungen erhielten auf diesem Wege ihre Dauerhaftigkeit und haben, wie Borrie es nannte, einen „Erhaltungseffekt“. Schwer verdiente Verhaltensänderungen verschwinden nicht, wenn das Wasser aus dem Tank herausgelassen wird.