Visionen statt Philosophie
Unternehmens-Visionen sind dazu da, den gemeinsamen (und darüber den individuellen) Sinn wiederzuentdecken.
Eine Unternehmens-Vision, die für Mitarbeiter und Kunden spürbar mit Sinn und Emotion aufgeladen ist, erschafft man nicht allein durch einen neuen werblichen Auftritt, genausowenig wie man durch den Boss-Anzug allein zur guten Führungskraft wird. Visionsstarke Firmen, die einen ganzheitlichen erfolgreichen Unternehmensauf-tritt haben, beziehen ihren Glanz nicht aus der Werbung, sondern aus ihrer natürlichen Ausstrahlung.
Durch die Mobilisierung und Fokussierung der Arbeits- und Lebensenergien auf ein gemeinsames Ziel entsteht ein Kraftfeld, das nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter transformiert.
Diese transformatorischen Unternehmen fühlen sich gegenüber ihren Kunden und Mitarbeitern verantwortlich. Sie geben mit ihrer Unternehmens-Vision und allen daraus resultierenden Bewegungen und Begegnungen eine Antwort. Die Fähigkeit, eine Antwort auf die Fragen unserer Zeit zu geben, ist die Verantwortung des modernen Unternehmens. Indem die Produkte einen sozialen und ökologischen Mehrwert bekommen, verwandeln sie sich zu „Meta-Produkten“ und gewinnen so höchste Attraktivität.
Die Verwirklichung von Visionen erspart Motivationsprogramme.
Die Voraussetzung hierfür sind Manager und Mitarbeiter, die bereit sind, das traditionelle Unternehmen in ein visionäres Unternehmen zu verwandeln. Denn der neue Zeitgeist verlangt auch einen neuen Geschäftsgeist.
Gemeint ist die Transformation von …
•Unternehmensstrukturen zu Energiesystemen •Zielorientierung zu Prozeßorientierung •Fremdorganisation zu Selbstorganisation •Konkurrenz-Kampf zu Teamarbeit •Manipulation zu Vertrauen •Passivität zu Verantwortung •Bürokratie zu Flexibilität •Abgrenzung zu Offenheit •Ideologie zu Toleranz •Glauben zu Verstehen •Pflicht zu Spaß
und
•Haben zu Sein.
Höhere Produktivität durch höhere Motivation?
Einer der zentralen Management-Herausforderungen der nächsten Jahre wird es sein, die Produktivität schneller wachsen zu lassen als die Kosten steigen. Dies wird nur möglich sein, wenn die Mitarbeiter für Spitzenleistungen motiviert sind.
Esprit, Apple oder Hewlett Packard sind nur einige von vielen, die erste erfolgreiche Ansätze mit Visions-Teams und Visions-Partnerschaften wagen. Die Gewinne dieser Unternehmen waren in den letzten Jahren überdurchschnittlich hoch. Der Grund dafür ist, daß dort Leistung aus Leidenschaft geschieht. Hohe Produktivität und überdurchschnittliche Motivation sind das Ergebnis einer exzellenten Unternehmens-Vision.
Wenn das Management nicht an eine gewinnbringende Zukunft glaubt, schafft es dadurch eine negative „self fulfilling prophecy“, die sich in allen durchgeführten Maß-Nahmen wiederspiegelt.
Diese mentalen Manager trainieren nicht auf der Ebene von Verhalten, sondern auf der Ebene von Werten und Einstellungen. Wer Verhalten optimieren will, muß Bewußtsein schaffen. Mentales Training und Meditation sind hierfür ideale Werkzeuge.
Mut entsteht, wenn die Liebe zur Visionsgemeinschaft größer ist als alle Ängste und Zweifel.
Erfolg jenseits von Verlieren und Gewinnen.
Die unbewußte, übergeordnete Metapher „Geschäft ist Krieg“ ist bei den meisten im Business immer noch bestimmend. Deshalb sind die meisten Strategien der Unternehmensführung Instrumente der Kampf-Planung. Im Zeitalter der Auflösung von Grenzen funktioniert dieses Markt-Modell jedoch nicht mehr. In den neunziger Jahren wird Kooperation und Vernetzung die überholte Form des Konkurrenz-Kampfes ablösen. Der Visions-Slogan dieser geistigen Fusionen heißt „Miteinander statt Gegeneinander“.
Bewußtsein ist No-Mind
Neues Bewußtsein hat nichts mit neuen Informationen zu tun. Neues Bewußtsein ist nicht ein neues Mind-Programm oder sogenanntes „Meta-Programm“, sondern die Öffnung des Verstandes für die Dimension von Geist. Intuition ist dabei das Medium für die Verbindung von Verstand und Geist. In diesem spirituellen Sinne ist der Mind also nicht der Kapitän, sondern der ausführende Steuermann.
Für ein effektives Informations-Management sollten die Wirtschafts-Kapitäne die Möglichkeiten der EDV noch mehr als bisher nutzen, so daß Frei-Zeiten kreiert werden, in denen der Manager das tut, was kein Computer kann: Bewußtsein entwickeln. Durch tägliches Bewußtseins-Training entsteht die Fähigkeit zur Führung durch Geist.
Dieser Führungsstil ist ein Lebens- und Arbeitsstil mit höchster Effektivität. Wer sich für „Inner-Management“ mehr Zeit nimmt, spart Zeit im „Outer Management“. Wenn Handlung und Haltung kongruent sind, geschieht Management ohne mentale Widerstände und ohne soziale Reibungsverluste.
Die Wirtschaft braucht deshalb schnellstens Leader, die Meister der inneren und äußeren Transformation sind – und diese Prozesse auch bei anderen aktivieren können -. Die visionären Manager motivieren andere nicht durch Manipulation, sondern durch natürliches Charisma – das aus sich selbst heraus wirkt.
Nur wenn der Marketing-Manager mental und emotional mit seinen Zielgruppen „verschmilzt“, wird ein brauchbares Verständnis für die Wünsche der Kunden möglich.
Denn wenn die neuen Marketer in der Lage sind, in ihrem Denken und Fühlen in die Rolle ihrer Kunden zu schlüpfen, verbinden sie sich mit den Werten und Zielen ihrer Szene. Deshalb hört der Visions-Marketer an erster Stelle auf sich selbst und seine innere Stimme. Er ist sein bester Berater.
Spaß an der Arbeit zu haben ist ein Zeichen von Selbstverwirklichung.
Meditation: Ausstieg zum Einstieg in die Wirklichkeit.
Durch mentales Training und Meditation gelingt es dem visionären Manager zunehmend besser, die Wirklichkeit „ungefiltert“ wahrzunehmen und zuverlässige Einsichten über das zu erlangen, was draußen wirklich los ist. Sein Hauptaugenmerk wird es deshalb sein, seine subjektive Wahrnehmung und Informations-Verarbeitung zu verbessern.
In der jahrhundertealten Meditationspraxis des Ostens wird mit innerer Leere ein Zustand höchster Wahrnehmungsfähigkeit verbunden. Immer mehr Manager des Westens erkennen inzwischen, daß (ideologiefreie!) Meditation die größte Kraft-Quelle für Erfolg ist. Indem man den inneren Nebel der persönlichen Traumbilder auflöst, gewinnt man Klarheit und Durchblick.
Wenn im Kino des eigenen Verstandes die Leinwand leer von Wünschen und Ängsten ist, offenbart sich die Vision. Diese Vision hat nichts mit den persönlichen Vorlieben und Ablehnungen zu tun, sondern gibt Einblick in einen größeren Zusammenhang. In dieser Einsicht wird der eigentliche Geschäftszweck deutlich und die „höhere“ Absicht verständlich. Wer in Übereinstimmung mit dieser Absicht wirtschaftet, handelt in Harmonie mit der Evolution der Natur. Dies ist die Quelle für den eigentlichen Erfolg.
Nur ein freier Geist entfaltet Spitzen-Kreativität, die wiederum Grundlage für langlebige Top-Innovationen ist.
Visionen werden geboren, nicht erlassen.
Das Paradoxe dabei ist, wenn jedem einzelnen im Unternehmen gestattet wird, in Übereinstimmung mit sich selbst zu sein, geschieht größtmögliche Übereinstimmung untereinander. Wenn die individuellen Unterschiedlichkeiten durch eine von allen getragene Vision verbunden werden, entsteht Gemeinsamkeit auf höherer Ebene; vergleichbar mit einem virtuosen Orchester, wo alle Musiker in Übereinstimmung mit dem Dirigenten sind – und doch gleichzeitig ihren eigenen Ausdruck und Rhythmus haben-. In diesem Sinne ist die gelebte Vision der Zustand höchster Unternehmens-Organisation.
Man könnte diesen Zustand auch „Freiheit durch Verantwortung“ nennen. Nur wenn die Mitarbeiter innerlich genügend spontan sind, ist die äußere Flexibilität möglich, die für Tempo-Führerschaft nötig ist.
Die Massen-Kranheit Streß ist ein Zeichen dafür, daß falsche Zeit-Strategien angewandt werden. Manager mit hoher Zeit-Intelligenz arbeiten ohne Druck und haben auch keine Angst, Zeit zu verlieren.
Während die meisten Unternehmen bisher engpaß- und problemorientiert gearbeitet haben, ist das visionäre Unternehmen „im Fluß der Dinge“.
Man handelt nicht erst dann, wenn der Engpaß oder das Problem sich manifestiert haben, sondern durch Einsicht in die „Natur der Dinge“ im voraus – um so Engpässe und Probleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.
In den ständig turbulenter werdenden Märkten wird die Prognose als Zeit-Strategie der Marktforschung immer unzuverlässiger. Denn die traditionelle Marktforschung orientiert sich in ihrer Vorausschau immer an der Vergangenheit. Was ist jedoch, wenn die kommende Zukunft nichts mehr mit der Fortsetzung der Vergangenheit zu tun hat? Und welchen Wert hat Statistik-Ideologie, wenn die Entwicklung der Märkte zukünftig schneller und komplexer passiert, als es die Zahlen ankündigen?
Je chaotischer und hektischer die Welt außerhalb von uns wird, umso mehr brauchen wir genügend qualifizierte Manager, die in Ruhe und Gelassenheit trainiert sind. Nur wer in sich selbst zentriert ist, wird von den Turbulenzen in seiner Umgebung unberührt bleiben.
Eine Unternehmens-Vision ist von Menschen für Menschen.
Deshalb dürfen die Entscheidungen darüber nicht im abgeschotteten Sitzungsraum der „oberen Etage“ stattfinden.
Visionen dürfen nicht erlassen, sondern müssen im Dialog mit den Mitarbeitern entwickelt werden. Es ist dabei selbstverständlich, daß der Vorstand nicht mit jedem Betroffenen selbst sprechen kann. Bei mittelständischen und großen Unternehmen braucht man deshalb spezielle Entwicklungs- und Übertragungs-Systeme, um die Vision zur Angelegenheit aller zu machen. Die professionelle Moderation eines Visionsberaters kann hierfür eine wichtige Unterstützung sein.
Visionsarbeit ist ein Prozeß, der sich durch alle Bereiche und alle Ebenen ihres Unternehmens hindurchzieht. Entscheidend für die Sogkraft dieses Prozesses ist die Entschlossenheit, der Mut und die Phantasie, mit der sie vorgehen.
Und Visionen beginnen immer jetzt. Deshalb möchte ich sie dazu einladen, eine erfolgreiche und erfüllte Zukunft schon heute zu programmieren.
Nehmen sie sich dafür fünf Minuten Zeit.
Stellen sie sich den Zustand vor, in dem sie sind, wenn sie ihre Wünsche erfüllt und ihre Schwierigkeiten auf dem Weg dorthin aufgelöst haben. Ihre Zukunft beginnt jetzt …
Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben: Es gibt keinen Wandel bei den Managern selbst.
Es gibt über die Manager keinen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Manager selbst sind ja stolz darauf, beliebig austauschbar zu sein (nicht zu verwechseln mit ersetzbar; sie fühlen sich selbstverständlich alle unersetzlich). Man wechselt beliebig von der Spitze eines Suppenkonzerns an die Spitze eines Presse-Imperiums. Wenn man den Top-Management-Postem beim Bauernverband nicht erhält, wird man Top-Manager beim Großverteiler. Heute kümmert man sich um die Großproduktion von Schweinen; morgen ist man zuständig für Kultur. Man sehe sich einmal den Sesseltanz in den deutschen Großkonzernen und der Politik an.
Ein Manager ist ein Manager ist ein Manager …
Sie sind alle gleich. Oder haben Sie je von einem Top-Manager gehört,
•der sich gegen Atomkraft geäußert hätte? •der sich für sanfte Technologie eingesetzt hätte? •der biologischen Landbau befürwortet hätte? •der sich in der Friedensbewegung exponiert hätte? •der gegen Waffenexporte und „Nach“-Rüstung protestiert hätte? •der sich gegen eine Autobahn und die weitere Förderung des Autowahnsinns zur Wehr gesetzt hätte? •der in den dreißiger Jahren die Machtübernahme durch Hitler und die Nazis nicht begrüßt hätte?
Manager sind alle gleich.
Sie können nicht anders.
Und doch behaupten sie, sie veränderten ihr Bewußtsein, sie seien auf der Suche nach dem Neuen. Zu Tausenden rennen sie in die Kurse, von Lanzarote bis Worpswede; Hunderte von Büchern und Zeitschriften werden von den Managern verschlungen.
Rolfing, Feuerlaufen, Atemtechnik und Meditation haben das Jogging abgelöst. Die Manager sind auf dem New Age-Trip, sie verändern ihr Bewußtsein.
New-Age hat recht: So geht es nicht mehr weiter. Wir wissen es ja schon längst. New-Age hat nun aber auch die Antwort auf die Frage, weshalb denn nichts geschehe.
Es war unser falsches Bewußtsein. Doch jetzt kommt alles anders: Wir stehen vor der historischen Wende, vor dem kosmischen Wandel, vor dem Paradigmenwechsel, vor der Erleuchtung, dem Bewußtseins-sprung. Wir danken den Sternen!
New Age ist ein superraffinierter Trick der Herren an der Macht!
Wir verändern unser Bewußtsein, und aus all den brutalen Großkonzernen, aus all den aggressiven Rüstungsbetrieben, aus all den zerstörerischen Chemieunternehmen, aus all den lebensfeindli-chen Atomkraftwerken werden nun sonnige, wonnige, friedliche, dezentralisierte Kleinbetriebe. Schon beginnt Daimler-Benz, nur noch Fahrräder zu produzieren. Die Saatgutkonzerne befassen sich mit der Herstellung von Steinmehl und Algenextrakten; sie werden Kuhhörner vergraben für den biologisch-dynamischen Landbau. Die Rüstungsindustrien werden sich dem öffentlichen Verkehr widmen und Komposthäcksler herstellen.
Um solche Probleme ginge es, wenn wir über Wirtschaft und Management in der neuen Zeit sprechen. Es ist leicht, in all den Zukunftsdiskussionen mit abstrakten Begriffen wie sanft, menschengemäß, qualitativ, rücksichtsvoll zu operieren. Man malt rosige Bilder und schwebt davon auf zarten Wölklein. Sobald man aber ganz konkret sagt, wie müßte es denn sein, welches sind die Probleme, um was geht es denn eigentlich, dann ist Schluß.
Ausgerechnet die Manger sollen die großen Veränderer in Richtung neue Zeit sein!?
Es geht allein darum, die alten Strukturen über die Runden zu bringen.
Wenn zu Managementseminaren eingeladen wird mit der Begründung, Unternehmer und Manager seien nach dem Wiederaufbau ein zweites Mal herausgefordert, „aus der geistigen Krise des Menschen und der westlichen Industriegesellschaft herauszuführen“.
Ausgerechnet jene Leute,
•die uns in allen Bereichen der Wirtschaft in die Sackgasse hineingeführt haben,
•die für ihre geschäftlichen Interessen brutal die ganze Umwelt zerstören,
•an denen der Bewußtseinsprozeß der letzten fünfzehn Jahre, der Millionen „gewöhnliche“ Menschen erfaßt hat, spurlos vorbeigegangen ist,
•die sich als völlig unfähig erwiesen haben, sich im wirtschaftlichen Bereich etwas einfallen zu lassen,
•die sich ständig hinter Sach- und Systemzwängen verschanzen, um sich ihr Versagen nicht eingestehen zu müssen,
•die sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, wenn von ihnen verlangt wird, sie müßten ökologische und gesellschaftliche Überlegungen und Faktoren in ihren Entscheidungen mitberücksichtigen,
•die in einer Schizophrenie ohnegleichen leben,
•die in ihrer Egozentrik der Karriere alles und jedes opfern,
ausgerechnet diese Leute sollen uns nun wieder das Heil bringen.
Das New Age verdrängt die Machtfrage.
Die Machtfrage ist für das New Age einfach nicht existent.
Wie kommt man dazu, Hunderte von Seiten über die „Wendezeit“ zu schreiben und das Machtproblem nicht einmal anzudeuten? Solange man sich mit Metaphysik, Kosmos, Bewußtseinserweiterungen, falschem Denken irgendwelcher früheren Wissenschaften undsoweiter befaßt, mag man sich um die Machtfrage herummogeln. Sobald man sich mit dem Problem Wirtschaft befaßt, geht’s nicht mehr.
Natürlich finden wir in der New-Age-Literatur den Begriff „Macht“. Um der wirklichen Machtfrage auszuweichen, macht man aber den Trick: Macht ist Energie. Also verfügt jeder Mensch über Macht. „Die Macht fließt aus einem Zentrum im Inneren, einem geheimnisvollen Allerheiligsten, das mehr wert ist als Geld, Name oder Geleistetes“. Noch nie etwas gehört von struktureller Gewalt, von Machtstrukturen, von Gewaltmonopol?
New Age ist ein superraffinierter Trick der Herren an der Macht. „Wir haben unser Bewußtsein verändert. Wir haben alles im Griff. Ihr könnt uns vertrauen – laßt uns nur machen!“ Seid dankbar, daß wir für euch die Verantwortung tragen! Seid zufrieden mit dem, was ihr habt! Seid ruhig da, wo ihr seid!“
New Age ist gefährlich. Die Krise der Neuzeit ist keine Krise der Wahrnehmungen, keine Krise des menschlichen Bewußtseins.
Der heutige Zustand ist so gewollt.
Es ist die Zivilisation des weißen Mannes, und die ist so gewollt. Und an dieser Zivilisation des weißen Mannes verändern New Age und die ganze Esoterik, wie sie heute gepredigt werden, nichts, aber auch gar nichts.
•Es wird nicht geändert an den Machtstrukturen.
•Es wird nichts geändert an den Hierarchien.
•Es wird nichts geändert am Patriarchat.
•Es wird nichts geändert an den Abhängigkeiten.
Im Gegenteil: Es geht darum, alle diese Strukturen über die Runden zu bringen. Sei zufrieden mit deiner Situation, du bist vom Schicksal dahingestellt worden, wo du bist, sei doch zufrieden. Jede Arbeit ist sinnvoll, du mußt nur deine innere Berufung spüren. In jeder menschlichen Art Tätigkeit kann ein Sinn gefunden werden. Ja, am Fließband, an der Supermarktkasse, vor dem Bildschirm.
Die schlimmste Konsequenz von New Age und der ganzen Esoterik ist die Individualisierung der Probleme.
Was, du hast Krebs? Du hast doch nicht Krebs, weil du täglich von der Chemie vergiftet wirst. Nein, du bewältigst deine Probleme nicht, versuch`s mal mit Rolfing.
Was, du hast Depressionen? Aber du hast nicht Depressionen, weil dich der Stumpfsinn der Arbeit und dein Ausgeliefertsein, deine Ohnmacht fertigmachen. Du, da kommt ein Kindheitstrauma hoch, wie wäre es denn mit Rebirthing?
Die schlimmste Konsequenz des New Age ist die Individualisierung der Probleme.
Nein, das ist doch nicht das Ergebnis der Bedingungen, unter denen du jahrzehntelang arbeiten mußtest. Nein, weißt du denn nicht, daß „dein Ich sterben muß, damit du in dir selbst wiedergeboren werden kannst?“ Geh zu Dethlefsen!
Soll nun der Herr Studienrat in den Samadhi Tank gehen? Wenn er es nur zum Spaß macht, dann ja. Aber er macht es ja nicht zum Spaß, sondern er glaubt, sich mit kosmischen Energien aufzuladen und damit die Welt zu verändern. Dann aber: Samadhi Tank, nein, danke!
Soll nun die Frau Abgeordnete ihr Rebirthing betreiben? Wenn es sie befreit, ja, selbstverständlich. Aber man will ihr beibringen, daß sie ihr Bewußtsein verändert und damit – wie innen, so außen, heißt es doch so herrlich – Einfluß auf die gesellschaftliche Entwicklung nimmt. Aber dann: Rebirthing, nein