GUARANA – Das uralte Geheimnis
Im Amazonasgebiet beheimatet, findet man die Guarana-Pflanze zwischen den Flüssen Amazonas, Maues und Panama, wie auch im Rio Negro und am Oberlauf des Orinoro. Sie wächst wild im gesamten Amazonasgebiet und spielt dort eine bedeutende ökonomische Rolle für die Bewohner dieser Gegend. In ihrer Wildform wächst sie als halb-aufrechte Kletterpflanze an größeren Bäumen empor, oftmals beträchtliche Höhen erreichend.
Heute werden Guarana-Büsche unter staatlicher Aufsicht in Plantagen gezogen und nur Guarana-Früchte der höchsten Qualitätsstufe werden geerntet. Wenn sie reif ist, wird die Frucht rot oder gelb und enthält einen schwarzen Samen, der in einen bis drei Teile gespalten ist.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden der darbenden Menschheit immer wieder die verschiedensten Substanzen und Tränke als Elixiere des Lebens angepriesen, die eine Wiederherstellung der Jugend, Vitalität und Langlebigkeit versprachen.
Trotz vieler gegensätzlicher Behauptungen hat es ein solches Elixier nie gegeben, doch sollte es jemals entdeckt werden, wird es wahrscheinlich Guarana als einen seiner Bestandteile enthalten.
Eine der Anforderungen an ein „Lebenselixier“ ist, daß es ein breites Spektrum nutzbringender, wohltuender Effekte bietet. Von dieser Warte aus betrachtet kommt Guarana dem Elixier-Begriff sicher nahe, jedoch wäre töricht, es als die Heilung jeden Übels zu betrachten.
Eigenschaften und Anwendungen
Dank der bemerkenswerten Menge an Forschungsarbeiten, die Guarana in Brasilien von Regierungsstellen, Pharmazeutischen Labors und Universitäten gewidmet worden ist, wurde eine große Menge an Erkenntnissen über seine Eigenschaften und Vorzüge gewonnen.
Zusammensetzung
Wie bei jedem Naturprodukt, so gibt es auch bei Guarana aufgrund von unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten oder Klimaverhältnissen während der Wachstumszeiten immer leichte Differenzen in der Zusammensetzung. Die hier genannten Prozentsätze sollten jedoch nur unerhebliche Schwankungen aufweisen.
1.Guaranin (50%) – ein (wenn isoliert) geruchloses weißes Pulver, wirkt als Stimulans auf das Zentrale Nervensystem. 2.Theophyllin (0,125%) – ebenfalls ein, wenn isoliert, geruchloses weißes Pulver. Es ist ein Muskelrelaxans und besitzt diuretische (abführende) Eigenschaften. 3.Theobromin (0,25%) – ähnliche Eigenschaften wie Theophyllin und ebenfalls eine bittere, weiße Substanz. 4.Adenin (geringer Anteil) – Einer der Grundstoffe der DNS und RNS-Moleküle. 5.Guanin (geringer Anteil) – kommt in Nukleinsäuren vor. 6.Xanthin – ein gelbes Pigment 7.Cholesterin – ein Fettalkohol 8.Tannin (8,5%) 9.Amide (5,5%) 10.Fette (3%) 11.Resine (7%) 12.Saponin (0,6%)
Bei einer Liste von Inhaltsstoffen eines Pflanzenpräparates, wie wir sie hier vorliegen haben, ist es wichtig zu erwähnen, daß die Wirkungen der einzelnen Komponenten anders sind, wenn sie nicht im gleichen, harmonischen Verhältnis kombiniert sind. Wird also nur eine der Komponenten isoliert und um der bekannten Wirkung willen eingesetzt, wird sie nicht den selben stärkenden Effekt haben wie in der natürlichen Kombination.
Durch das Zusammenspiel der Wirkstoffe wird ein anderer und um vieles erweiterter Effekt erzielt, als es die einzelnen Komponenten vermuten lassen würden – dies bezeichnet man als Synergie. Hier lag einer der größten Irrtümer der pharmazeutischen Industrie beim Bestreben, die Wirkungen natürlich vorkommender Substanzen zu imitieren. In vielen Fällen wurde die aktive Substanz einer Pflanze zur Anwendung in der medizinischen Praxis isoliert und synthetisch hergestellt. Dabei brachte die Substanz zwar den gewünschten Effekt, da jedoch das Zusammenspiel mit den anderen Stoffen der gesamten pflanzlichen Komposition fehlte, traten zusätzlich unerwünschte Reaktionen auf. Nebenwirkungen sind eine unbestreitbare Tatsache bei fast allen pharmazeutischen Produkten, wohingegen sie bei pflanzlichen Präparaten fast völlig unbekannt sind.
Ein exzellentes Beispiel für das oben beschriebene „Isolations-Prinzip“ ist Guaranin, das Hauptstimulans des Zentralen Nervensystems in Guarana.
Von seiner molekularen Struktur her ist es eng mit Koffein verwandt, doch da die Wirkung durch die anderen Komponenten vermittelt wird, unterscheidet sich der Effekt gänzlich von dem der isolierten Substanz. So bietet die Natur bereits, was die pharmazeutische Industrie bestenfalls imitieren kann: eine wirklich wohltuende Kombination, die einen stärkenden Effekt auf den Körper hat, ohne schädliche Nebenwirkungen zu verursachen.
Wie Guarana seine Wirkung erzielt, ist weiter unten beschrieben.
Anwendungen
Die Anwendungen von Guarana, welche in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten erforscht und in klinischen Tests erprobt wurden, ergeben eine beeindruckende Liste. Obwohl diese Liste sich dem „Lebenselexier-Format“ anzunähern scheint, hatte ich in meiner klinischen Praxis die Gelegenheit, viele der Behauptungen selbst zu überprüfen. Aufgrund der erzielten Ergebnisse und des großen Nutzens, der meinen Patienten zuteil wurde und wird, kann gar kein Zweifel daran bestehen, daß Guarana dank seiner vielfältigen Anwendbarkeit ein echter Breitband-Wirkstoff ist.
Die herausragendsten der zahlreichen Wirkungen, die durch Guarana erzielt werden können, sind unten aufgelistet. Alle sind renommierten wissenschaftlichen Quellen entnommen. Wirkungen, die ich während meiner klinischen Praxis selbst bestätigt gefunden habe, sind gekennzeichnet.
1.Es wirkt als generelles Stärkungsmittel für den Körper, besonders für alle, die sich erschöpft und ausgelaugt fühlen. Bestätigt. 2.Es ist ein effektives Mittel gegen Diarrhoe (Durchfall). 3.Es lindert Schmerzen und nervliche Anspannung in Fällen von Neuralgie. Bestätigt. 4.Es beruhigt den Magen. Bestätigt. 5.Es wird berichtet, daß es auf Reisen gegen Dysenterie (Ruhr) hilft. 6.Es wird gegen allgemeine Schwäche und Kräfteverlust empfohlen. Bestätigt. 7.Es wird empfohlen bei nervlich bedingter Depression und in der Rekonvaleszenz nach schwerer Krankheit. Bestätigt für Depression. 8.Es wirkt Migräneanfällen entgegen. 9.Es wurde zur Fieberbehandlung eingesetzt. 10.Dismenorrhoe (Menstruationsschmerzen) sollen durch Guarana gemildert werden. 11.Es wirkt auf das Nervensystem und das Muskelsystem und beugt so Ermüdung vor. Bestätigt als Teil der Stressminderungstheorie wie zuvor erwähnt. 12.Es stimuliert die cerebralen Funktionen und fördert so die intellektuelle Aktivität. Bestätigt – ein sehr offensichtlicher Nutzen. 13.Es kann als mildes Abführmittel verwendet werden, wenn es in höherer Dosis eingesetzt wird, als für die normale tägliche Anwendung empfohlen (d.h. 2-3 Gramm). 14.Sein Gesamteffekt wird als allgemein lindernd, schmerzstillend und insgesamt beruhigend beschrieben. Bestätigt. Ein sehr wichtiger Punkt. Guarana fördert allgemeines Wohlgefühl, es gibt keinen schnellen Kick, gefolgt von dem dazugehörigen Abfall. 15.15. Es erleichtert den Umgang mit hohen Temperaturen, wie sie in den Tropen oder an heißen Sommertagen auftreten. Bestätigt. 16.Es ist ein effektives Stärkungsmittel für die Älteren, selbst unter anderweitiger Behandlung. Bestätigt. Das Gefühl des „Belebtseins“ wird definitiv verstärkt. 17.Es wirkt als Aphrodisiakum. Mit Begeisterung von zahlreichen Anwendern bestätigt.
Anwendung durch Sportler
In allen Sportarten führt der regelmäßige Gebrauch von Guarana durch seine stärkenden Eigenschaften zu mehr Kraft, Ausdauer und Leistungsfähigkeit.
Die gesteigerte und effektivere Blutzirkulation, die durch den Gebrauch von Guarana erreicht wird, bringt gerade beim Sport beträchtliche Vorteile, da ein schnellerer Abtransport der Milchsäure erfolgen kann und so die Ermüdung spürbar verringert wird.
Konzentration
Konzentration ist ein wesentliches Moment jeder Sportart und von grundlegender Wichtigkeit bei Sportarten, die extrem schelle Reflexreaktionen erfordern, wie z.B. Motorsport, Tennis, Squash; wo immer solche „Hochgeschwindigkeits“-Reaktionen gefordert sind, kann die Anwendung von Guarana nur empfohlen werden, denn einer seiner großen Vorzüge ist, daß es keinen kurzen, schnellen „Kick“ gibt, auf den bald der Wunsch nach der nächsten Dosis folgt. Dies kommt daher, daß es auf den kompletten Organismus wirkt und nicht nur als Stimulans für ein bestimmtes Organ. Dadurch wird seine Wirkung verlängert, und deshalb ist die Anwendung von Guarana immer dann ideal, wenn anhaltende Aktivität und hohe Konzentration über einen längeren Zeitraum hinweg gefordert sind. Nicht zu übersehen ist auch der Beitrag, den Guarana bei Langstrecken- oder Berufsfahrern zur Verkehrssicherheit auf unseren stark beanspruchten Straßen leisten könnte.
Wirkungsweise
Das breite Wirkungsspektrum an Anwendungen, das beschrieben und in vielen Fällen bestätigt wurde, wirft natürlich sofort eine wichtige Frage auf. Die Frage, die beantwortet werden will, und auf die ich, wie es schient, einige Antworten gefunden habe, ist leicht gestellt: „Wenn Guarana den angegebenen Nutzen mit sich bringt, auf welchem Wege wirkt es dann und ist es ungefährlich?“
Ist Guarana ungefährlich?
Um den zweiten Teil der Frage zuerst zu beantworten, die Antwort ist ein ganz klares Ja. Es gibt gar keinen Zweifel, daß es sich bei Guarana um einen vollkommen unbedenklichen pflanzlichen Wirkstoff handelt, der in der empfohlenen Dosis eingesetzt (d.h. ca. zwei Kapseln à 500 mg täglich), keinerlei Probleme verursachen wird. In seltenen Fällen wurde berichtet, daß nach Gebrauch von Guarana keine spürbare Wirkung eingetreten sei. Nachforschungen haben ergeben, daß in allen Fällen die Kapseln nicht lange genug eingenommen wurden, um die Effekte von Guarana zum Ausdruck kommen zu lassen. Bei den meisten Menschen wird die Wirkung nach regelmäßiger Einnahme über 7-10 Tage spürbar, bei wenigen kann es jedoch 14-21 Tage dauern.
Es hat übrigens keinen Zweck, die Dosierung zu erhöhen. Zwar wird dies keinen Schaden anrichten, die Wirkung aber auch nicht verstärken. Unter bestimmten Bedingungen kann es angebracht sein, zusätzliches Guarana zu nehmen, jedoch nur in außergewöhnlichen Streßsituationen, wie z.B. bei Marathonläufen oder bei Rettungsaktionen der Bergwacht, doch im allgemeinen wird dies nicht nötig sein. In solchen Situationen können zur Verstärkung etwa alle 6 Stunden zwei (500 mg) Kapseln extra eingenommen werden.
Wie wirkt Guarana?
Bei jedem Medikament oder Pflanzenwirkstoff gibt es das Problem, genau zu bestimmen, wie es seine Wirkung erzielt, und ob es ein „Zielorgan“ hat, oder auf verschiedene Bereiche des Körpers einwirkt. Im Falle einer Substanz wie Guarana, die aus verschiedenen synergetisch wirkenden (eine größere Reaktion durch die Kombination bewirkenden) Komponenten besteht, ist es noch schwerer, den genauen Wirkungsablauf zu bestimmen.
Durch Tests mit einem sensiblen elektronischen Meßgerät namens Vegatest ist es jedoch gelungen herauszufinden, wie Guarana seine beeindruckende Bandbreite an förderlichen Reaktionen hervorruft.
Dieses Gerät macht es möglich Widerstandsmessungen an den zahlreichen Akupunktur-Meridianen vorzunehmen, durch welche Körperenergie zu den einzelnen mit dem jeweiligen Meridian verbundenen Organen fließt.
Das Prinzip der Akupunktur fußt auf der Tatsache, daß Veränderungen in den Energieflüssen der Meridiane funktionale Störungen in den zugeordneten Organen hervorrufen. Erweist sich dieser Energiefluß bei Messungen als zu hoch oder zu niedrig (beides Zustände, die die traditionelle Chinesische Medizin als Ursache für Krankheiten bezeichnet), kann durch Korrektur und Ausgleich der Ströme die Funktion der Organe wiederhergestellt werden.
So erzielt die Akupunktur ihre Resultate. Die Nadeln, die auf spezielle Punkte auf den Meridianen gesteckt werden, gleichen den Energiefluß aus.
Werden mit Hilfe des Vegatest-Meßgerätes die Ströme vor der Guaranaeinnahme und nach regelmäßiger Einnahme der normalen Tagesdosis gemessen und miteinander verglichen, führt dies zu interessanten Ergebnissen. Bereits nach kurzer Guarana-Einnahme ist eine deutliche Veränderung in allen zwölf Körpermeridianen zu beobachten, blockierte Energien werden unzweifelhaft gelöst und in ihre natürliche Balance gebracht.
Nach diesen Tests schient es offenkundig, daß Guarana eine ausgleichende Wirkung auf die Körperenergien ausübt (Balancing), und daß diese Eigenschaft für das breite Wirkungsspektrum von Guarana verantwortlich ist.
Das uralte Geheimnis von Guarana, seit Jahrhunderten bei den Amazonas-Indianern bekannt, wird nun offenbar – es ist ein natürliches Heilmittel, das alle ihm zugeschriebenen Eigenschaften tatsächlich besitzt, es handelt sich dabei weder um Phantasmagorien noch Erfindungen – es funktioniert wirklich.
Auszug aus: Survival in the Concrete Jungle von Brian Hildreth, BA(NZ), TTC, CHR, CPH
Brian Hildreth ist Naturheilpraktiker und Experte auf dem Gebiet der Heilpflanzen
Übersetzung B. R. Appel